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Umweltschutz first: Belize entsagt dem Erdöl

Das Great Blue Hole liegt vor der Küste von Belize und wurde 1996 zum Nationaldenkmal erklärt. Zusammen mit anderen Teilen eines großen Riffsystems zählt es seitdem auch zum UNESCO-Weltnaturerbe. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/theterramarproject/16912331906" target="_blank">The TerraMar Project / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/" target="_blank">CC BY 2.0</a>)
Das Great Blue Hole liegt vor der Küste von Belize und wurde 1996 zum Nationaldenkmal erklärt. Zusammen mit anderen Teilen eines großen Riffsystems zählt es seitdem auch zum UNESCO-Weltnaturerbe. (Foto: The TerraMar Project / flickr.com, CC BY 2.0)

Zukünftig wird Belize keine Ölförderung mehr vor seiner Küste genehmigen, obwohl dies aus wirtschaftlicher Sicht auch weiterhin rentabel wäre. Die Regierung will jedoch die einzigartigen Korallenriffe schützen, die weltweit als Taucherparadies gelten.

10.01.2018 – Mit seinem Engagement für den Naturschutz nimmt das kleine Land in Zentralamerika eine Vorreiterrolle für andere Entwicklungsländer ein. Ende Dezember hat die Regierung von Belize beschlossen, dass die Ölvorkommen des Landes zukünftig unangetastet bleiben, berichtet das Newsportal Quartz. Umweltschützer warnen bereits seit Jahren davor, dass die Erdölförderung zu irreparablen Schäden an der einzigartigen Unterwasserwelt vor Belize führen könnte. Vor der Küste liegt nämlich das zweitgrößte Korallenriff der Welt, das mit seinen hunderten kleinen Koralleninseln ein einzigartiges Naturwunder darstellt. Die Atolle in der Karibik gelten weltweit als Paradies für Taucher.

Damit stellt das kleine Land sein langfristiges Interesse an einem funktionierenden Tourismus über den kurzfristigen Profit mit Öl. Denn schon jetzt lockt unter anderem die eindrucksvolle Unterwasserwelt zahlreiche Touristen. Während weitere Genehmigungen für die Ölförderung schnelles Geld bedeutet hätten, geht Belize nun einen nachhaltigeren Weg. Durch einen entsprechenden Umweltschutz kann der Tourismus langfristig erhalten werden.

Tourismus als Wirtschaftsfaktor

Auch wenn das Land nur eine vergleichsweise geringe Fördermenge von 3.000 Barrel Öl pro Tag verzeichnete, machte dies mehr als ein Viertel vom gesamten Export aus. Dennoch ist die Tourismusbranche für das kleine zentralamerikanische Land noch weitaus wichtiger. Mit Einnahmen von mehr als 200 Millionen US-Dollar wird der Anteil des Tourismus an der wirtschaftlichen Gesamtleistung auf rund 10 Prozent geschätzt. Dadurch ist diese Branche für den Lebensunterhalt von etwa 190.000 Menschen verantwortlich, was bei einem Land mit etwas über 350.000 Einwohnern beträchtlich ist.

Angestoßen wurde die Entscheidung der Regierung wohl durch eine Kampagne der Umweltschutzorganisation WWF. Die Petition wurde bereits von über 451.000 Personen unterzeichnet und fordert einen langfristigen Schutz des Korallenriffs. Es ist nun durchaus möglich, dass auch andere Entwicklungsländer dem Beispiel von Belize folgen und ebenfalls Umweltschutz kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen überordnen. jk


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