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Vorreiter einer lokalen Energiewende

Beim Nesjavellir-Kraftwerk handelt es sich um das zweitgrößte geothermische Kraftwerk Islands. Seinen Betrieb hat es 1990 aufgenommen. (Foto: <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nesjavellir-Kraftwerk" target="_blank">Hansueli Krapf / wikipedia.org</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/" target="_blank">CC BY-SA 3.0</a>)
Beim Nesjavellir-Kraftwerk handelt es sich um das zweitgrößte geothermische Kraftwerk Islands. Seinen Betrieb hat es 1990 aufgenommen. (Foto: Hansueli Krapf / wikipedia.org, CC BY-SA 3.0)

Mehr als 100 Städte auf der Welt decken bereits jetzt mindestens 70 Prozent ihrer Stromversorgung durch Erneuerbare Energien. Dutzende erreichen sogar schon eine Vollversorgung mit Ökostrom. Deutsche Städte gehören allerdings nicht mit dazu.

07.03.2018 – Immer mehr Städte auf der ganzen Welt decken ihre Stromnachfrage zu großen Teilen aus regenerativen Energiequellen. Das geht aus aktuellen Daten hervor, die Ende Februar vom Carbon Disclosure Project (CDP) veröffentlicht wurden. Demnach gebe es inzwischen bereits mehr als 100 Städte, die mindestens 70 Prozent ihres Stroms aus Erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie oder Geothermie beziehen. Seit 2015 hat sich die Zahl an Städten damit verdoppelt. Mit auf der Liste stehen unter anderem Auckland (Neuseeland), Nairobi (Kenia), Oslo (Norwegen) oder Vancouver (Kanada).

Das CDP führt sogar Städte auf, die bereits über 100 Prozent Erneuerbare Energien verfügen. Als positives Beispiel geht hierbei etwa Burlington (USA) voran. Die größte Stadt des US-Bundesstaates Vermont verfügt über einen besonders vielfältigen Strommix, der inzwischen vollständig auf Wind- und Sonnenenergie, Wasserkraft sowie Biomasse beruht. Außerdem besitzt Burlington auch ein eigenes stadtweites Stromnetz.

Auch die isländische Hauptstadt Reykjavik bezieht ihren gesamten Strom aus Erneuerbaren Energien. Aufgrund der lokalen Gegebenheiten beruht der Strommix zu 100 Prozent auf Wasserkraft und Geothermie. Bis 2040 sollen außerdem alle Autos sowie öffentliche Verkehrsmittel ohne fossile Brennstoffe auskommen. Ein Großteil der Wärme für private Haushalte in Reykjavik stammt ebenfalls schon jetzt aus erneuerbaren Energiequellen.

Deutschland bei Klimaschutz Vorreiter?

Deutsche Städte sucht man in der langen Liste von CDP allerdings vergeblich. Dabei galt Deutschland einst noch als Vorreiter der Energiewende. So kann die Bundesrepublik noch immer keine einzige Stadt vorweisen, die eine Vorreiterrolle einnimmt und in den letzten Jahren eine eigene lokale Energiewende vorangetrieben hat. Dabei könnten sich Kommunen sehr wohl von der aktuellen Klimaschutzpolitik der Bundesregierung lösen und ihre eigenen Bestrebungen umsetzen – ähnlich wie es zurzeit auch in anderen Ländern der Fall ist.

Ein gutes Beispiel hierfür sind nicht nur die USA, wo ganze Bundesstaaten als Reaktion auf die Klimapolitik des US-Präsidenten Donald Trump ihre eigenen Klimaziele verfolgen, sondern neuerdings auch Großbritannien. Kürzlich haben 80 britische Städte verkündet, bis zum Jahr 2050 eine Vollversorgung durch Erneuerbare Energien zu verwirklichen. Darunter sind auch Manchester, Birmingham, Glasgow sowie 16 Londoner Bezirke. jk


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