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Fracking verursachte Erdbeben in British Columbia

Sobald in einer Region intensives Fracking betrieben wird, zerstört das früher oder später die gesamte Landschaft. In der kanadischen Provinz British Columbia wurde durch die umstrittene Gasfördermethode sogar ein schweres Erdbeben der Stärke 4,6 auf
Sobald in einer Region intensives Fracking betrieben wird, zerstört das früher oder später die gesamte Landschaft. In der kanadischen Provinz British Columbia wurde durch die umstrittene Gasfördermethode sogar ein schweres Erdbeben der Stärke 4,6 auf der Richterskala ausgelöst. (Foto: Simon Fraser University, CC BY 2.0)

Das schwere Erdbeben der Stärke 4,6 in der kanadischen Provinz British Columbia wurde durch Fracking ausgelöst, berichtet die kanadische Öl und Gas Kommission. Ein noch stärkeres Beben im US-Bundesstaat Oklahoma könnte die gleiche Ursache haben.

09.09.2016 – Als am 17. August 2015 in der kanadischen Provinz British Columbia die Erde mit einer Stärke von 4,6 auf der Richterskala bebte, war dafür das nahegelegene Fracking-Gebiet des Öl- und Erdgasunternehmens Progress Energy Canada verantwortlich, geht aus einem Statement der kanadischen Oil and Gas Commission (OGC) hervor. Das Zentrum des Erdbebens lag rund 110 Kilometer nordwestlich von der Stadt Fort St. John, in der die Öl- und Gaswirtschaft von British Columbia ihr Zentrum hat. Laut der Regulierungsbehörde war der Einsatz von Fracking, bei dem unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst wird, ursächlich für das Beben.

Allerdings handelt es sich beim dem durch Fracking ausgelösten Beben in Kanada nicht um einen Einzelfall. Auch im US-Bundesstaat Oklahoma gibt es nach Angaben der Rückversicherungsgesellschaft Swiss Re inzwischen so viele Beben pro Tag, wie noch 2008 in einem ganzen Jahr. Mit einer Stärke von 5,6 auf der Richterskala ereignete sich nun das bisher stärkste Erdbeben in der Geschichte von Oklahoma. Dabei wird vermutet, dass die Erdstöße ebenfalls auf die Fracking-Aktivität der Öl- und Erdgasindustrie zurückzuführen sei.

Das Zentrum des Bebens lag nach Angaben der Erdbebenwarte United States Geological Survey (USGS) nordwestlich von Pawnee, also rund 120 Kilometer nordöstlich von Oklahoma City. Die Gouverneurin des Bundesstaates, Mary Fallin gab daraufhin bekannt, dass nun mehrere Abwasserbrunnen in der Nähe des Epizentrums überprüft werden sollen. Mit einem Magnitudenwert von 5,6 fiel das Beben unter die Kategorie eines mittelstarken Erdbebens, das bereits zu heftigen Zerstörungen führen kann. Selbst in benachbarten Staaten waren die Erdstöße noch zu spüren.

Fracking bleibt in Deutschland weitestgehend verboten

Auch in Deutschland wurde monatelang darum gerungen, ob die umstrittene Gasfördermethode Fracking hierzulande erlaubt werden soll. Jedoch entschied die Bundesregierung im Juni, dass das unkonventionelle Fracking, wie es in der kanadischen Provinz British Columbia oder dem US-Bundesstaat Oklahoma praktiziert wird, verboten wird. Trotzdem ist mit der Erlaubnis von Probebohrungen auch in der Bundesrepublik ein Hintertürchen offen geblieben, das zukünftig in einigen Bundesländern zum Einsatz von Fracking führen könnte. Ohne Hintergedanken würde sonst wohl kein Unternehmen probeweise Fracking-Bohrungen durchführen. jk


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