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Giftschlamm-Katastrophe: Minenbetreiber zahlt Milliarden

Der Dammbruch in einem Eisenerzbergwerk hatte zu einer der schlimmsten Umweltkatastrophen Brasiliens geführt. Nun hat sich die Regierung mit dem Minenbetreiber Samarco auf eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 4,6 Milliarden Euro geeinigt.

06.03.2016 – Etwa vier Monate nach der Giftschlamm-Katastrophe in Brasilien hat die dafür verantwortliche Minengesellschaft Samarco einer Milliarden-Entschädigung zugestimmt. Über einen Zeitraum von zehn Jahren sollen umgerechnet 4,6 Milliarden Euro für die Behebung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Schäden gezahlt werden. Weitere 950 Millionen Euro muss Samarco für ökologische Ausgleichsmaßnahmen zahlen. Präsidentin Dilma Rousseff spricht von einem „historischen Abkommen“ mit dem Minenbetreiber.

Bei den Dammbrüchen in der Gemeinde Mariana kamen am 5. November vergangenen Jahres mindestens 15 Menschen ums Leben und hunderte Kilometer des Rio Doce wurden ökologisch zerstört. Hunderttausende Menschen waren von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten und mussten mit Tanklastwagen versorgt werden. Vermutlich wurden sogar ganze endemische Tierarten ausgelöscht. Experten gehen davon aus, dass es noch viele Jahrzehnte dauern wird, bis sich die Natur von der Umweltkatastrophe komplett erholt haben wird.

Zivilklagen und Strafermittlungen durch Abkommen nicht abgedeckt

Noch ist die Unglücksursache jedoch nicht abschließend geklärt. Es wird vermutet, dass zwei der drei Staudämme durch ein leichtes Erdbeben der Stärke drei zerstört wurden. Zudem besteht der Verdacht, dass dieses Risiko dem Unternehmen Samarco nicht unbekannt war. Daher ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mehrere Funktionäre des Unternehmens.

Zivilklagen könnten dem Minenbetreiber ebenfalls noch bevorstehen. Der Rio Doce ist auch heute noch von dem giftigen Schlamm rötlich verfärbt und jegliches Leben wurde von der Katastrophe ausgelöscht. Daher ist der Lebensunterhalt vieler Fischer und Anrainer stark gefährdet, was zu weiteren Schadensersatzklagen führen könnte.

„Trotz des Leidens, das in der Region immer noch herrscht, ist diese Einigung auf Wiedergutmachung ein großer Schritt. Mit dieser Vereinbarung schreiben wir Geschichte“, so Rousseff bei der Unterzeichnung des Abkommen. Betroffene aus der Region klagen jedoch über Verzögerungen bei den Aufräumarbeiten sowie über deutlich zu geringe Entschädigungen. jk


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Christine 07.03.2016, 09:02:19

+201 Gut Antworten

Schadensersatzzahlung in Höhe von 4,6 Milliarden Euro

 

Hallo zusammen,

 

als würde der Betreiber tatsächlichen diesen Betrag zahlen :-)

Ich glaube es nicht.

 

Gruß

 

Christine


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