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Klimaforscher haben zu hohen CO2-Ausstoß

Zur Klimakonferenz COP21 Ende 2015 in Paris reisten 50.000 Teilnehmer an, mehr etwa 300.000 Tonnen CO2 verursachte der Klimagipfel. Immerhin wurde ein Großteil davon von den französischen Gastgebern kompensiert. (Foto: COP Paris, CC0 1.0, https://www.fl
Zur Klimakonferenz COP21 Ende 2015 in Paris reisten 50.000 Teilnehmer an, mehr etwa 300.000 Tonnen CO2 verursachte der Klimagipfel. Immerhin wurde ein Großteil davon von den französischen Gastgebern kompensiert. (Foto: COP Paris, CC0 1.0, https://www.flickr.com/photos/cop21/23510124451)

Gerade Klima- und Umweltwissenschaftler stoßen durch viele Flugreisen deutlich mehr CO2 aus als die meisten anderen Berufsgruppen. Eine neue Studie hat dies nun anhand britischer Forscher nachgewiesen. Schuld sind vor allem Konferenzen.

03.07.2016 – Internationale Konferenzen, weltweite Vernetzung, der Austausch über Veränderungen des Weltklimas, regionale Folgen und gemeinsame Anpassungsstrategien entwickeln: Die Aufgaben von Klimaforschern erfordern viele Reisen und Kommunikation mit Kollegen auf der ganzen Welt. Dabei entsteht allerdings ein Paradox, denn durch die vielen Flugreisen der Wissenschaftler wird eine große Menge CO2 in die Atmosphäre geblasen – genau das, was die Wissenschaftler mit ihrer Arbeit eigentlich vermeiden wollen. Es stellt sich die Frage: Sind es zu viele Flugreisen?

Eine neue Studie des Tyndall Centre for Climate Change Research der University of East Anglia in Norwich im Osten Englands, beantwortet diese Frage nicht direkt, gibt aber einen Einblick in die Gegenwart. Die Forscher untersuchten dabei die Vielflieger-Eigenschaften ihrer britischen Kollegen und kamen zu dem Ergebnis: Klima- und Umweltforscher gehören zu den Berufsgruppen mit dem höchsten persönlichen CO2-Fußabdruck, also einem hohen (wenn auch indirekten) CO2-Ausstoß pro Peron.

Konferenzen, Profil schärfen, netzwerken

Als Gründe für die vielen Flugreisen und den damit verbundenen hohen Kohlendioxidausstoß in die Atmosphäre gaben die Klimawissenschaftler vor allem regelmäßige Besuche auf Konferenzen an. Die Forscher müssten dort besonders präsent sein, um das eigene Profil zu schärfen und Netzwerke zu pflegen. Ein Problem, dass auch auf die meisten Wissenschaftler anderer Fachrichtungen zutreffen dürfte, besonders im Hinblick auf die Akquirierung von Forschungsgeldern und Aufträgen. Allerdings versucht offenbar keines der im Rahmen der Studie befragten Institute, die beruflichen Flüge seiner Klimaforscher zu limitieren.

Die Autoren der Studie empfehlen in ihrer Analyse daher den Instituten, andere Formen der Kommunikation zu nutzen. Immerhin bietet hierzu das Internet eine Reihe von Möglichkeiten, die sicher von vielen bereits genutzt werden. Vorträge und Tagungen könnten vermehrt im Netz stattfinden. Einige Institute wie das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) oder die ETH Zürich arbeiten bereits an Lösungen. Ganz vermeiden lassen sich Flugreisen auch bei Klimaforschern nicht, dafür ist der internationale und direkte Austausch über den Klimawandel, seine regionalen Folgen und Anpassungsstrategien zu wichtig. cw


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