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Rücknahme von Elektrogeräten: DUH mahnt Amazon ab

Der Handelsriese missachtet die kürzlich in Kraft getretene gesetzliche Rücknahmepflicht von Elektrogeräten, so die Deutsche Umwelthilfe. Sie fordert von Amazon nun eine Unterlassungserklärung sowie den sofortigen Stopp der Gesetzesverstöße. (Foto:
Der Handelsriese missachtet die kürzlich in Kraft getretene gesetzliche Rücknahmepflicht von Elektrogeräten, so die Deutsche Umwelthilfe. Sie fordert von Amazon nun eine Unterlassungserklärung sowie den sofortigen Stopp der Gesetzesverstöße. (Foto: © Robert Scoble, flickr.com/photos/scobleizer/2265816229, CC BY 2.0)

Der Handelsriese missachtet die kürzlich in Kraft getretene gesetzliche Rücknahmepflicht von Elektrogeräten, so die Deutsche Umwelthilfe. Sie fordert von Amazon daher eine Unterlassungserklärung sowie den sofortigen Stopp der Gesetzesverstöße.

06.08.2016 – Seit dem 24. Juli 2016 gilt für den Handel in Deutschland die Pflicht zur kostenlosen Rücknahme kaputter Elektro- und Elektronikgeräte. Der Handelsgigant Amazon komme dieser Verpflichtung allerdings nicht nach, so die Auffassung der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Sie habe bereits mehrere Beschwerden von Verbrauchern erhalten, die bei dem Versuch, defekte Elektrogeräte zurückzugeben, abgewiesen wurden. Daher hat die DUH nun ein Rechtsverfahren gegen den Handelskonzern eingeleitet und Amazon zu der Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung aufgefordert. Zukünftig soll dadurch die Rücknahme defekter Elektrogeräte gewährleistet werden.

Das erst kürzlich erlassene Gesetz räumt den Verbrauchern das Recht ein, Elektrokleingeräte mit einer Kantenlänge von weniger als 25 cm in haushaltsüblichen Mengen kostenlos an die Händler zurückgeben zu können. Diese müssen jedoch hinreichend groß sein und Elektrogeräte auf einer Fläche von mindestens 400 Quadratmetern verkaufen. Bei Onlinehändlern wie Amazon gilt die Versand und Lagerfläche. Dabei ist die Rückgabe allerdings nicht an den Neukauf eines Gerätes gebunden. So können die defekten Elektrogeräte auch bei Händlern abgegeben werden, bei denen sie nicht gekauft wurden.

DUH fordert Umweltbundesamt zu Kontrollen auf

„Amazon verweigert die Rücknahme und sachgerechte Entsorgung von Altgeräten und lässt so die Verbraucher mit dem Elektroschrott allein. Zur Ertragsmaximierung werden Umweltgesetze gebrochen, Verbraucher falsch informiert und rechtswidrig zurückgewiesen“, so der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Verbraucher würden falsch oder überhaupt nicht über die neuen Rückgabemöglichkeiten von Elektrogeräten informiert werden. Daher hat die DUH nun das Umweltbundesamt dazu aufgefordert, eigenständig Kontrollen zur Durchsetzung des neuen Gesetzes durchzuführen.

„Amazon hatte, wie alle anderen Handelsunternehmen, neun Monate Zeit sich auf die Rücknahme von Elektrogeräten vorzubereiten“, sagt der DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Die Deutsche Umwelthilfe habe sogar acht Wochen vor dem Start der Verpflichtung alle großen Händler für Elektrogeräte angeschrieben und auf die neue Gesetzeslage hingewiesen. „Es ist ein Skandal, dass der Handel die gesetzlichen Vorgaben nun nicht erfüllt“, so Fischer weiter. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 1,7 Millionen Tonnen Elektrogeräte verkauft, jedoch nur rund 40 Prozent davon ordnungsgemäß gesammelt und recycelt. jk


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