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Stromfresser im Haushalt: Falsche Verbrauchsangaben

Waschsalon
(Foto: Pixabay / Free License)

Jedes fünfte Produkt im Haushaltsbereich verstößt gegen EU-Effizienzregelungen und verbraucht mehr Strom als angegeben. Dadurch wird die Erreichung der Klimaziele gehemmt und den Verbrauchern gehen jährlich geschätzte zehn Milliarden Euro verloren.

30.03.2016 – Eine Waschmaschine braucht 30 Prozent mehr Energie als angegeben, ein Staubsauger sogar 57 Prozent mehr. Ein Klimagerät ist mit dem Energieeffizienzlabel A++ versehen, hat in der Realität jedoch nur die Klasse E. Insgesamt haben 18 der 100 getesteten Haushaltsprodukte gegen Effizienzregelungen der EU verstoßen, ergab eine Untersuchung im Rahmen des Projekts MarketWatch. Es wurden 20 verschiedene Gerätegruppen aus dem Haushaltsbereich auf ihren Energieverbrauch sowie die Einhaltung der europäischen Ökodesign- und der Energielabelrichtlinie getestet.

Die Ergebnisse der Untersuchung sind ernüchternd und bestätigen schon lange bestehende Vorahnungen. Über die durchschnittliche Produktlebensdauer der Geräte entsteht den Verbrauchern ein Mehrverbrauch von 2,7 Megawattstunden. Dieser setzt sich aus der Differenz zwischen den angegeben und den tatsächlich gemessenen Werten zusammen. Dadurch gehen den europäischen Haushalten nach Einschätzung der Verbraucherschützer jährlich rund 10 Milliarden Euro an möglichen Einsparungen verloren. Außerdem wurden erhebliche Mängel bei Geräten mit einer WLAN-Funktion festgestellt. Diese war bei jedem dritten Produkt standartmäßig aktiviert oder konnte sogar gar nicht ausgeschaltet werden.

Erreichung der Klimaschutzziele wird gehemmt

Eigentlich soll die europäische Ökodesign-Richtlinie einen Standard vorgeben, dem die Verbraucher trauen können. Durch die von MarketWatch und dem österreichischen Projektpartner GLOBAL 2000 beauftragten Untersuchungen zeigt sich allerdings, dass es im Bereich der Haushaltsgeräte viele Trittbrettfahrer-Produkte gibt. Sie geben etwas vor, was sie eigentlich gar nicht einhalten können und täuschen die Verbraucher damit.

Zur Einhaltung der Klimaziele ist neben anderen zwingend erforderlichen Schritten auch die Senkung des gesamten Energieverbrauchs notwendig. Genau aus diesem Grund wurden die Effizienzkriterien der EU ins Leben gerufen. Sollten sie allerdings weiterhin in der Form umgangen werden, wie nun durch MarketWatch aufgedeckt wurde, ist die Einhaltung der Klimaschutzziele einmal mehr stark gefährdet. jk


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