Menü öffnen

Wetterextreme: Eigenvorsorge ist ratsam

Ein heftiges Sommergewitter entlädt sich über Berlin. Da extreme Wetterbedingungen wie Hitze und Starkregen zukünftig immer häufiger auftreten werden, empfehlen Experten den Bürgern mehr Eigenvorsorge. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/be
Ein heftiges Sommergewitter entlädt sich über Berlin. Da extreme Wetterbedingungen wie Hitze und Starkregen zukünftig immer häufiger auftreten werden, empfehlen Experten den Bürgern mehr Eigenvorsorge. (Foto: Chris/ flickr, CC BY 2.0)

Da extreme Wetterbedingungen wie Hitze und Starkregen zukünftig auch in Deutschland immer häufiger auftreten werden, empfehlen Experten den Bürgern mehr Eigenvorsorge. Weltweit war 2016 der heißeste Sommer seit dem Beginn der Wetteraufzeichnung.

14.09.2016 – Die Sommer der Zukunft werden weltweit immer extremere Wetterbedingungen bringen. In Deutschland sollen sich die Bürger deswegen gegen Sturzfluten und Dürreperioden wappnen, forderten Experten beim Klima-Frühstück des Deutschen Klima-Konsortiums. Die Kombination zwischen dem natürlichen Klimaphänomen El Niño und der Erwärmung durch den menschengemachten Klimawandel bescherte uns in diesem Jahr einen Rekordsommer. Nicht unbedingt in Deutschland – weltweit waren die Temperaturen aber seit 1880 noch nie so hoch. Alles spricht dafür, dass auch das gesamte Jahr 2016 das wärmste seit Aufzeichnungsbeginn sein wird.

In den Sommermonaten lagen die Temperaturen in Deutschland nur etwa 1,5 Grad Celsius über dem Mittel der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Allerdings beunruhigte die Experten auch eher die besondere Häufung von Wetterextremen. Hierfür war eine außergewöhnlich langanhaltende Großwetterlage zwischen Ende Mai und Anfang Juni verantwortlich. So fielen im Juni bei heftigen Gewittern gebietsweise katastrophale Regenmengen. Am ersten und zweiten Juni kamen in Simbach am Inn binnen 48 Stunden mehr als 180 Liter pro Quadratmeter vom Himmel. Durch die dabei entstandene Flutwelle starben sieben Menschen.

„Die erlebten Sturzfluten können ein Vorgeschmack auf die Sommer in einer zukünftigen wärmeren Welt sein“, sagte Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, in Berlin. „Darauf müssen wir uns mit noch besseren Wettervorhersagen, mehr Eigenvorsorge der Bürger und einer neuen Kultur im Umgang mit Naturgefahren vorbereiten.“ Falls im Extremfall die Versorgung nicht mehr aufrechterhalten werden könne, sei laut Becker eine gewisse Vorratshaltung durchaus sinnvoll. Auch müssten Hausbesitzer regelmäßig selbst überprüfen, ob ihre Regenabflüsse noch ordnungsgemäß funktionieren.

Klimawandel in Berlin: Mehr Hitzetage und tropische Nächte

Auch in Berlin ist der Klimawandel schon seit vielen Jahren spürbar. Daher hat das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) für den Berliner Senat nun Berechnungen über die zukünftige Entwicklung der Temperaturen erstellt. Abgesehen davon, dass die Tage heißer und Hitzeperioden häufiger werden, nimmt vor allem die Zahl von tropischen Nächten mit Temperaturen von über 20 Grad Celsius zu. Veranschaulicht werden die Ergebnisse in einer interaktiven Karte vom Tagesspiegel, die die Zahl der Hitzetage und Tropennächte im jeweiligen Kiez darstellt.

„Der Sommer 2016 hat gezeigt: die Anpassung an den Klimawandel wird immer wichtiger“, sagte die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) Maria Krautzberger beim Klima-Frühstück in Berlin. Vorbildliche Anpassungsmaßnahmen vor Ort, beispielsweise zur Vorsorge für Starkregen, zeichnet das UBA daher mit dem Blauen Kompass aus. Damit sollen die Folgen des Klimawandels bereits bei der Stadtplanung stärker berücksichtigt werden. „Das heißt zum Beispiel, Städte so zu gestalten, dass Wasser ohne Schäden abfließen kann – sei es über begrünte Dächer oder öffentliche Plätze, die kurzfristig geflutet werden können“, erklärte Krautzberger weiter.

Die extremen Wetterereignisse zeigen auch, dass in der Klimapolitik der Bundesregierung eine Doppelstrategie nötig ist. Zum einen seien laut der UBA-Präsidentin übergreifende Klimaschutzmaßnahmen nötig, um die in Paris vereinbarten Klimaschutzziele zu erreichen. Zum anderen aber auch Maßnahmen zur Anpassung an den bereits nicht mehr vermeidbaren Klimawandel, dessen Folgen in den letzten Jahren immer deutlicher geworden sind. jk


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft