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VW auf dem Weg in die elektrische Zukunft?

Aufgrund hoher Feinstaubbelastungen setzt China in Zukunft verstärkt auf Elektro-Autos. (Foto: © <a href="https://www.flickr.com/photos/curious_e/8524483210" target="_blank">Michael Davis-Burchat / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/" target="_blank">CC BY-ND 2.0</a>)
Aufgrund hoher Feinstaubbelastungen setzt China in Zukunft verstärkt auf Elektro-Autos. (Foto: © Michael Davis-Burchat / flickr.com, CC BY-ND 2.0)

Der Volkswagen-Konzern will zukünftig Milliarden in die Entwicklung der Elektromobilität investieren und dadurch die weltweite Nummer Eins in der Branche werden. Doch noch ist in Deutschland keine Abkehr vom Verbrennungsmotor in Sicht.

21.11.2017 – Auch Volkswagen hat den unausweichlichen Weg hin zur Elektrifizierung des Verkehrsmarktes erkannt. Nach einer angekündigten Elektrifizierungsoffensive im September hat der Automobilkonzern nun in einer Planungsrunde Investitionen von 34 Mrd. Euro bis Ende 2022 für Zukunftstechnologien in Aussicht gestellt. Das Geld soll in Entwicklung und Ausbau von Elektromobilität, autonomes Fahren, neue Mobilitätsdienste und die Digitalisierung fließen. Der größte Anteil wird dabei für die Elektrifizierung und Hybridisierung aller Konzernmodelle bereitgestellt. Die Planungsrunde legt ebenfalls fest, dass am VW-Standort Zwickau die erste europäische Serienproduktion von Elektroautos eingerichtet werden soll. Nach Aussage des sächsischen Wirtschaftsministers Martin Dulig geschieht dies zwischen Ende 2018 und Anfang 2019.

Die von VW als „Roadmap E“ bezeichnete Elektrifizierungsoffensive sieht vor, bis 2025 mehr als 80 neue Autos mit E-Motor auf den Markt zu bringen – darunter 50 rein elektrische und 30 Hybridautos. Bis 2030 soll das gesamte Modellportfolio elektrifiziert sein, was bedeutet, dass es bei den weltweit rund 300 Modellen jeweils mindestens eine elektrische Variante geben wird. Um dies möglich zu machen, sollen unter anderem 50 Mrd. Euro in die Weiterentwicklung von Batteriezellen fließen. Für Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der VW-Aktiengesellschaft seien nun die Voraussetzungen geschaffen, Volkswagen bis 2025 zur weltweiten Nummer eins in der Elektromobilität zu machen. Bislang beschränkt sich das elektrische Angebot von VW auf lediglich zwei Modelle.

Reaktion auf negative Presse und mangelnde Technik

Für VW scheint die auf Nachhaltigkeit ausgelegte PR-Offensive dringend nötig. In Folge des Skandals um manipulierte Abgaswerte fiel der Aktienkurs des Unternehmens bis Ende 2015 um bis zu 60 Prozent. Komplett erholt von diesem gewaltigen Einschnitt hat sich VW bis dato nicht. Doch der Kurs zeigt wieder aufwärts, wohl auch dank der neuen Konzernausrichtung.

Dass die Investitionen in die Elektromobilität unausweichlich sind, zeigen die aktuellen E-Modelle von Volkswagen. Der E-Golf wies in Tests eine weitaus geringere Reichweite auf, als die auf der Anzeige angegebenen 250 Kilometer. Vergleichbare Modelle der Konkurrenz schaffen bereits bis zu 400 km. Ein weiterer Nachteil: In seiner Anschaffung ist der E-Golf etwa doppelt so teuer wie der kleinste Golf mit Verbrennungsmotor.

Keine Abkehr vom Verbrennungsmotor in Sicht

Für Müller und den Aufsichtsrat scheint es wichtig zu betonen, dass die neuen Investitionen ohne Vernachlässigung der aktuellen Technologien und Fahrzeugprojekte stattfindet. „Denn damit verdienen wir auf absehbare Zeit unser Geld“, so Müller. Und die aktuellen Zahlen sprechen für sich: von 103.400 VW-Neuzulassungen in Deutschland im Oktober, entfielen gerade einmal 400 auf den E-Golf, als eines der absatzstärksten Elektroautos Deutschlands.

Ob sich an diesen Zahlen in naher Zukunft etwas ändert, bleibt abzuwarten. Die gescheiterten Sondierungen für eine Jamaika-Koalition werden klare Regelungen in Deutschland hinsichtlich des zukünftigen Umgangs mit Verbrennungsmotoren wohl um einige Zeit zurückwerfen. Mit seinen Investitionen reagiert VW wahrscheinlich auch auf neue Quotenregelungen aus China. Ab 2019 müssen die meisten Automobilhersteller mindestens 10 Prozent ihrer Neuwagen mit einem Elektro- oder Hybridmotor ausstatten. China ist noch vor Deutschland wichtigster Absatzmarkt für VW. mf


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