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Der Klimawandel bedroht auch Millionen Kinder

Ein Arzt misst den Armumfang eines unterernährten Kindes in der Demokratischen Republik Kongo (Uploaded by russavia / CC BY-SA 2.0 Wikimedia Commons -https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Medical_staff_examine_a_child_for_signs_of_malnourishment_in_DRC
Ein Arzt misst den Armumfang eines unterernährten Kindes in der Demokratischen Republik Kongo (Uploaded by russavia / CC BY-SA 2.0 Wikimedia Commons -https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Medical_staff_examine_a_child_for_signs_of_malnourishment_in_DRC_(7610291856).jpg#/media/File:Medical_staff_examine_a_child_for_signs_of_malnourishment_in_DRC_(7610291856).jpg)

Während Politiker in Paris über das Klima sprechen erinnert der Klimaforscher Mojib Latif daran, dass rund 160 Millionen Kinder von zu erwartenden Dürren betroffen sind und über 500 Millionen Kinder in von Überschwemmungen bedrohten Gebieten leben.

30.11.2015 – In Paris tagen Politiker und Experten aus aller Welt und ringen um ein Klimaabkommen, das den Klimawandel noch eindämmen könnte. „Die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen unmittelbar das Leben von Millionen Kindern“, so Jonas Schubert, Kinderrechtsexperte von terre des hommes. „Es steht außer Frage, dass in Paris verbindliche Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen beschlossen werden müssen.“

Laut Weltgesundheitsorganisation gefährden neun von zehn durch den Klimawandel verstärkte Krankheiten wie Malaria und Durchfall das Leben von Kindern unter fünf Jahren. Mit der Erderwärmung werden Virenverbreitung und Krankheiten deutlich zunehmen, sind sich Experten sicher. Es gehe bei der Klimakonferenz keineswegs um Wohltaten, mahnt Schubert, sondern es sind staatliche Verpflichtungen, die sich aus der UN-Kinderrechtskonvention und anderen Menschenrechtsabkommen ergeben – denn jede Generation müsse dafür Sorge tragen, dass die Nachfolgenden einmal dieselben Lebenschancen hätten.

Doch die wirtschaftlichen Interessen vor allem der reicheren Staaten überlagern das menschliche Leid. „Der Klimawandel verschärft die Armut und begünstigt die ohnehin Privilegierten“, mahnt der Klimaforscher Professor Mojib Latif. „Es geht nicht nur um Gerechtigkeit zwischen den Gesellschaften, die durch ihre Wirtschaftssysteme und Lebensstile erheblich zum Klimawandel beitragen, und jenen, die darunter leiden. In den Mittelpunkt der Debatte gehören Menschen, die aufgrund ihrer Armut oder gesellschaftlichen Ausgrenzung stärker als andere vom Klimawandel betroffen sind und ihm wenig entgegensetzen können.“

Das alles ist nicht neu, aber es wird immer skandalöser – dass Menschen im 21. Jahrhundert  verhungern oder auf der Flucht zu Tode kommen. Es müsste ein grundlegender Wandel stattfinden, politisch, gesellschaftlich und global gesehen – gerechtere Verteilung und auch eine Verzichtsmoral der Privilegierten zugunsten der Benachteiligten. CO2-Emissionen einzusparen reicht längst nicht mehr aus – doch nicht mal das scheint in erreichbarer Nähe zu sein.

Dass es zu bahnbrechenden Zugeständnissen in Paris kommt glaubt bereits im Vorfeld keiner mehr, das liegt auch an einer mangelnden Konsensfähigkeit. „Es braucht einen Zusammenschluss derer, die wirklich aussteigen wollen“, schreibt Hermann Ott, Wissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie in einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung, „eine diplomatische Initiative nach Paris, um die Pioniere einer effektiven Klimapolitik zusammenzubringen.“


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