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EEG-Umlage könnte 2017 auf über 7 Cent steigen

Industriebetriebe profitieren in Deutschland von deutlich reduzierten EEG-Umlage-Sätzen. Gerüchten zufolge soll die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf über 7 Cent steigen. (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/archangel12/16058409659/" target="_b
Industriebetriebe profitieren in Deutschland von deutlich reduzierten EEG-Umlage-Sätzen. Gerüchten zufolge soll die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf über 7 Cent steigen. (Foto: Archangel12/ flickr.com, CC BY 2.0)

Gerüchten zufolge soll die EEG-Umlage im kommenden Jahr auf über 7 Cent steigen – trotz einem deutlichen Plus auf dem EEG-Konto. Verantwortlich sind dafür vor allem die extrem niedrigen Börsenstrompreise sowie zahlreiche Ausnahmen für die Industrie.

04.10.2016 – Wenige Wochen bevor die Übertragungsnetzbetreiber die tatsächliche Höhe der kommenden EEG-Umlage bekannt geben, wird im Vorfeld alljährlich über die Entscheidung eifrig spekuliert. Diesmal ist man sich sicher: es wird teurer für die Verbraucher. So vermeldete die Bild-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise und das Umfeld der Bundesnetzagentur, dass die EEG-Umlage von derzeit 6,35 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf mindestens 7,1 Cent steigen werde. Sogar 7,3 ct/kWh seien möglich. Laut Meldungen der dpa-AFX Nachrichtenagentur werde die EEG-Umlage auf knapp unter 7 Cent steigen.

Mit anderen Worten können sich die Haushalte höchstwahrscheinlich auf steigende Stromkosten gefasst machen. Ähnlich wie im letzten Jahr, könnte eine Erhöhung der EEG-Umlage dabei eigentlich vermieden werden. Längst ist es nicht mehr der Ausbau der Erneuerbaren Energien, der das hohe Niveau der EEG-Umlage zu verschulden hat. Abgesehen davon, dass auf dem EEG-Konto im August ein Überschuss von knapp drei Milliarden Euro lag, treiben laut dem Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) vor allem zwei Aspekte die Umlage immer weiter in die Höhe.

Börsenstrompreise und Industrieausnahmen treiben EEG-Umlage in die Höhe

Zum einen wären da die stark gesunkenen Börsenstrompreise, zum anderen die zahlreichen Ausnahmen für die Industrie. Den Betreibern der Erneuerbare-Energien-Anlagen wird über die EEG-Umlage die Differenz zwischen den staatlich garantierten Abnahmepreisen von Ökostrom und dem Börsenstrom-Tarif ausgeglichen. Aufgrund massiver Stromüberkapazitäten ist der Börsenpreis in Deutschland jedoch zurzeit extrem niedrig, wodurch die EEG-Umlage steigt. Dies könnte durch die Abschaltung nicht benötigter Kraftwerkskapazitäten verhindert werden.

Neben dem niedrigen Strombörsenpreis sind es allerdings vor allem die Industrieausnahmen, die zu einer steigenden EEG-Umlage führen. So zahlen stromintensive Firmen 2016 teilweise nur 0,05 ct/kWh EEG-Umlage, Privatkunden hingegen 6,35 ct/kWh. Diese finanziellen Subventionen der Industrie betrugen laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle im Jahr 2014 rund 5,1 Milliarden Euro und damit 1,1 Milliarden mehr als im Jahr davor. 2013 wurde die Ermäßigungsgrenze im EEG von 10 GWh auf 1 GWh gesenkt, wodurch deutlich mehr Unternehmen von den Vergünstigungen profitierten.

Trotz hoher Überkapazitäten bleiben viele Stein- und Braunkohlekraftwerke auch weiterhin am Netz. Daher ist weiterhin keine Verringerung der EEG-Umlage und damit auch keine Entlastung der Verbraucher in Sicht. Überflüssige Kohlekraftwerke müssten abgeschaltet werden, was damit nicht nur Deutschlands Klimaschutzzielen entgegen kommen würde. Zudem könnten die Industrieausnahmen deutlich eingegrenzt werden, da die Bundesregierung derartige Subventionen nicht auf Kosten der Privathaushalte finanzieren sollte. jk


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