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Fukushima: Bewohner sollen in verstrahltes Gebiet zurück

Iitate liegt etwa 30 Kilometer vom Umglücksreaktor in Fukushima entfernt. (Grafik: Mayhew, wikimedia, CC BY-SA 3.0)
Iitate liegt etwa 30 Kilometer vom Umglücksreaktor in Fukushima entfernt. (Grafik: Mayhew, wikimedia, CC BY-SA 3.0)

Die japanische Regierung drängt Bewohner bald in die Fukushima-Region zurückzukehren, die Flächen seien dekontaminiert. Doch Messungen von Umweltschützern zeigen, dass die Grenzwerte vier Jahre nach dem Reaktor-Unglück massiv überschritten werden.

22.07.2015 – Die japanische Regierung hat angekündigt, die Evakuierungsanordnung im März 2017 auslaufen zu lassen. Für Tausende Fukushima-Opfer bedeutet dies die Einstellung der Kompensationszahlungen bis 2018. Da viele Betroffene nicht viel mehr als ihr Haus im Strahlengebiet besitzen, werden sie zur Rückkehr gezwungen. Doch die Dekontaminierungsaktionen der letzten Jahre mit aufwendigen Erdarbeiten und dem Einsatz von Zehntausenden Arbeitern waren offenbar nicht erfolgreich.

Wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace mitteilt, seien auf den dekontaminierten Flächen, auf Straßen und Feldern gefährlich überhöhte Werte gemessen worden. Im 30 Kilometer vom Unglücks-AKW entfernten Distrikt Iitate in der Präfektur Fukushima wurden Werte gemessen, die einer jährlichen Dosis von mehr als 10 Millisievert (mSv) entsprechen – das Zehnfache des international zulässigen Grenzwerts.

„Diese Gegend lässt sich nicht dekontaminieren“

Die weitläufigen Hügel und Wälder des Distrikts Iitate bergen laut Greenpeace noch vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima große Mengen an Radioaktivität, die mit jedem Regen wieder auf die Felder und Wiesen gespült und ausgewaschen werden. „Diese Sisyphusarbeit wird auch in Hunderten von Jahren noch nicht abgeschlossen sein“, erklärte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. „Die Wahrheit ist: Diese Gegend lässt sich nicht dekontaminieren.“

Sowohl Greenpeace als auch die Opfer halten eine Rückkehr für gefährlich und lehnen sie ab. Die japanische Regierung will dennoch die Normalität wieder herstellen und die Bürger in Sicherheit wiegen, denn ein Comeback der Nuklearenergie ist das Ziel von Premierminister Shinzo Abe. cw


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