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BAKA legt Maßnahmenkatalog für Sanierungsfahrplan vor

Vor der Sanierungsplanung sollte eine ausführliche Gebäudebestandsanalyse durchgeführt werden (Foto: Tomsch Koch)
Vor der Sanierungsplanung sollte eine ausführliche Gebäudebestandsanalyse durchgeführt werden (Foto: Tomsch Koch)

Um den Gebäudesanierungsfahrplan schneller voranzubringen hat der Bundesverband Altbauerneuerung einen Zehn-Punkte-Maßnahmenplan vorgestellt. Darin wird erläutert, wie die Aufgaben der Gebäudebestandspflege breiter als bisher angegangen werden müssen.

 

23.09.2015 – Die Politik sei gefordert endlich die Hemmschwellen zu beseitigen, forderte BAKA Vorstandsvorsitzender Ulrich Zink am Montag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Medienvertreter fordert er auf, den Prozess zu unterstützen und nicht etwa durch teilweise unsachlich geführte Pressekampagnen zu torpedieren, wie etwa zum Thema Wärmedämmung unter dem Motto „Volksverdämmung“ – denn das würde die Ziele der Energiewende im Gebäudebereich torpedieren und Sanierungswillige verunsichern. Der Bundesverband Altbauerneuerung e. V. BAKA sehe sich daher umso mehr in der Pflicht einer fachlich fundierten Aufklärung.

Der Sanierungsstau in deutschen Wohnhäusern halte an, von rund 20,5 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland sei leidglich ein Viertel auf dem neuesten Stand der Technik, ebenso hinke der Einbau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen hinterher. Als Basis für einen sinnvollen Sanierungsfahrplan müsste zunächst einmal eine Gebäudezustandsanalyse verbindlich verankert werden, fordert Zink.

Mit dem BMWi sei man wie viele andere Verbände auch im Gespräch. Einer der Vorschläge wäre es, die Gebäudebestandsanalyse mit Fördermitteln zu unterstützen und so zu etablieren. Bei der Diskussion um Flüchtlingsunterkünfte, wo auch leerstehende Bestandsgebäude jetzt schnell und professionell saniert werden müssten, sei niemand an BAKA herangetreten, obwohl hier Kompetenzen rasch verfügbar wären.

Beim Sanierungsfahrplan sollte man vor allem quartiersbezogen denken, empfiehlt BAKA Vorstandsmitglied Professor Georg Sahner, die Technologien und Möglichkeiten stehen bereit. Schon bei der Ausbildung von Studenten werde das Thema Energieeffizienzplanung vernachlässigt, hier würde man gerne einen Studiengang zur Altbauerneuerung etablieren. Auch die Qualifikation von Handwerkern und die Zertifizierung von Gebäudeenergieberatern müsste verbessert werden.

Von der Bundesregierung fordert der Bundesverband Altbauerneuerung eine Ausweitung und Verstetigung von Förderprogrammen und steuerlichen Anreiz für Modernisierungsmaßnahmen an Gebäuden. Sinnvoll wäre es auch, die Sanierungsvorschriften zu vereinfachen, nicht etwa durch Aushebeln der EnEV-Standards sondern mithilfe einer differenzierten Gebäudebestandsanalyse für jedes Gebäude, denn nur so könne die jeweils sinnvollste und auch kostengünstigste Sanierungsmaßnahme sichergestellt werden. Denn zu hohe Kosten wären oft ein vorgeschobener Grund um gar nicht erst energetisch zu sanieren, kritisiert Sahner, doch wenn sowieso saniert werden müsse, wären die Mehrkosten für eine etwas dickere Dämmung oder energieeffizientere Fenster unerheblich.

Den Vorschlag einiger Verbände, die EnEV auf Weiteres auszusetzen um Flüchtlingsunterkünfte schnell und kostengünstig zur Verfügung zu stellen halte der Verband daher für ein vorgeschobenes Argument; vielmehr müsse man sich beim Thema Kostenersparnis die mittlerweile übertriebenen Brandschutz- oder auch Statik-Vorgaben ansehen – da könne er manchmal nur den Kopf schütteln, so Zink.. Dass auch noch alle 16 Bundesländer unterschiedliche Vorschriften haben erschwere die Sache unnötig.

Ende Juli 2015 hatte sich der ehemalige Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung in BAKA Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V. umbenannt. Mit der Namensänderung wolle man ein klares Signal aussenden für die zunehmende Bedeutung des Gebäudebestands bei der zukünftigen Ausrichtung der Energieversorgung, aber auch bei der Bewältigung komplexer Aufgaben wie sie bei der Sanierung, Renovierung und Modernisierung anfallen, so Zink. na


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