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Hessen will bei der Energiewende aufholen

Hessen will bei der Energiewende aufholen, auch für Windenergie gäbe es noch Potenzial. (Bild/Lizenz: Pixabay / CC0 Public Domain
Hessen will bei der Energiewende aufholen, auch für Windenergie gäbe es noch Potenzial. (Bild/Lizenz: Pixabay / CC0 Public Domain

Mieterstromkonzepte sollen erleichtert, die Straßenbeleuchtung energieeffizienter und die Gebäudesanierung stärker gefördert werden. Insgesamt 25 Millionen Euro sind für die Investition in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Beratung geplant..

11.11.2015 – Im Land Hessen war man bislang nicht gerade ausgesprochen Energiewende-freudig. Energieminister Tarek Al-Wazir will das nun zunächst einmal mit raschen Maßnahmen wie der LED-Straßenbeleuchtung und Mieter-Solarstrom ändern. Das zumindest versprach der hessische Energieminister beim 7. Kongress 100 Prozent Erneuerbare-Energie-Regionen der gestern und heute in Kassel stattfindet. Hier treffen sich Akteure, die ihre Energieversorgung auf lange Sicht auf erneuerbare Energiegewinnung umstellen wollen.

Während bundesweit im vergangenen Jahr rund ein Viertel des Stroms aus Erneuerbaren Energien erzeugt worden sei, so Al-Wazir, lag in Hessen der Wert geschätzt bei lediglich 14,4 Prozent. Damit kann man nicht gerade prahlen. Bis zum Ende der Legislaturperiode setzt sich die Landesregierung daher das Ziel von 25 Prozent. Um die Umsetzung von Mieterstromkonzepten zu erleichtern , sollen Solaranlagen, so der Plan des Ministers, die von den Mietern auf dem gemeinschaftlichen Hausdach installiert und zur eigenen Stromproduktion genutzt werden, beim Auszug leichter an die Nachfolger übergeben werden können.

„Als zentrale Planungs- und Genehmigungsstelle vor Ort, als Eigentümer von Flächen und Liegenschaften und natürlich als Betreiber der bundesweit rund 900 Stadt- und Gemeindewerke sorgen die Kommunen für die entscheidenden Impulse in den Regionen, um Erneuerbare Energien und Energieeffizienz auszubauen und so den energiebedingten Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren“, so Harry Lehmann, Leiter des Fachbereichs für Umweltplanung und Nachhaltigkeitsstrategien im Umweltbundesamt.

Die kommunale Energiewende gilt als starker Motor für den Klimaschutz, etliche Beispiele beweisen das – bundesweit. Gerade die Dezentralität sei eines der wichtigsten Merkmale eines künftigen, aus erneuerbaren Quellen gespeisten Energiesystems, so Lehmann. Kommunen haben viele Möglichkeiten die Energiewende umzusetzen – wenn die Politik sie denn auch lässt. Jüngste Beschlüsse zum Strommarktdesign 2.0 legen den Kommunen und Bürgern sowie kleineren mittelständischen Unternehmen allerdings Steine in den Weg.

Minister Al-Wazir spricht sich für verstärkte Fördermaßnahmen für die Kommunen aus –etwa durch Zuschüsse bei Investitionen wie der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude. Auch bei der Windenergie hat Hessen noch Nachholbedarf. Nach enttäuschenden Jahren mit 20 bis 30 Megawatt jährlichem Zubau stieg die neu installierte Leistung in den beiden letzten Jahren und ist 2014 um rund 215 Megawatt angewachsen, berichtet der BWE. Es gäbe noch Potenzial für Repowering, vor allem aber, so der BWE, müssten neue Standorte entwickelt werden.

Wie wichtig Förderung und politischer Umsetzungswille auch auf Länderebene sind betonte Lehmann beim Kongress mit Blick auf den Pariser Weltklimagipfel, und daher „auch die globalen klimapolitischen Weichen schließlich in den jeweiligen Regionen umgesetzt werden müssen“. na


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