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VersorgungssicherheitSolarstrom ersetzt hitzeanfällige Kohlekraftwerke

Drohenfoto eines Solarparks
Solaranlagen sorgen in Zeiten extremer Hitze für Versorgungssicherheit. (Foto: Andreas Gücklhorn, Unsplash)

Deutschland leidet unter der Hitze und Großkraftwerke gleich mit: Weil das Kühlwasser vieler Flüsse zu warm ist, müssen mehrere Kohlekraftwerke ihre Leistung drosseln. Hilfe kommt von der Solarenergie, die neue Rekorde erzielt. Clemens Weiß

31.07.2018 – Es ist nicht das erste Mal, dass Steinkohle- und Atomkraftwerke ins Schwitzen geraten. Im Rekordsommer 2003 mussten etliche Kraftwerke ihre Leistung drastisch drosseln. Auch in Polen, neben Deutschland und Tschechien das Kohleland der EU, sind solche Engpässe bekannt. Vor drei Jahren mussten Kohlemeiler wegen fehlendem Kühlwasser herunterfahren, in Deutschland drohte dem niedersächsischen AKW Grohnde die Abschaltung. Die Atomenergie-Nation Frankreich kennt diese Fälle ebenfalls.

Steinkohlekraftwerke sind gefährdet

Bislang waren drei deutsche Kohlekraftwerke zur Reduzierung ihrer Produktion gezwungen: Der Kraftwerksblock RDK 7 im Karlsruher Rheinhafen musste seine Leistung um 140 Megawatt drosseln, das Steinkohle-Kraftwerk Bergkamen A im Ruhrgebiet um 150 Megawatt. Ein Steinkohlekraftwerk in Wilhelmshaven soll ebenfalls betroffen sein. Weitere könnten die nächsten Tage folgen, denn Abkühlung ist erst einmal nicht in Sicht.

In allen Fällen ist nicht der niedrige Wasserstand sondern die Wassertemperatur das Problem. Teils ist es schlicht zu warm zum Kühlen, teils würde durch Entnahme und Einleiten wärmeren Wassers Umweltauflagen verletzt. Bereits jetzt droht ein Fischsterben aufgrund der hohen Wassertemperaturen. Für das Atomkraftwerk Brokdorf in Schleswig-Holstein könnte es in den kommenden Wochen eng werden. Das schweizerische AKW Mühleberg drosselte seine Leistung bereits um zehn Prozent.

Solarenergie greift unter die Arme

Dagegen verbuchen die Solaranlagen seit April neue Höchstwerte. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, wurde im ersten Halbjahr in Deutschland deutlich mehr Solar- aber auch Windstrom erzeugt als im Vorjahreszeitraum. Besonders im Norden und Osten Deutschlands legte die umweltfreundliche Stromerzeugung nach Angaben des zuständigen Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz stark zu.

Die produzierte Menge Solarstrom stieg in den ersten sechs Monaten um 21,7 Prozent auf insgesamt 5.876 Gigawattstunden. Windräder erzeugten 9,9 Prozent mehr und lieferten 16.562 Gigawattstunden Strom. Um die Versorgungssicherheit muss sich also auch in Zeiten besonderer Hitze niemand sorgen. cw


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