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Initiative BayernwindUnternehmer fordern mehr Windkraft in Bayern

Fahrrad mit Plakatwand auf Anhänger, abgebildet Markus Söder und Text: Wir wollen dass in Bayern ein neuer Wind weht
Bayerische Unternehmer starten eine Kampagne für mehr Windkraft in Bayern. (Foto: Initiative Bayernwind des WindRat – www.wind-rat.de/bayernwind)

Der fehlende Windkraftausbau wird zum Standortrisiko für die bayerische Wirtschaft. Ein Zusammenschluss von Unternehmen will diesem Trend mit einer Initiative für mehr Windkraft in Bayern entgegenwirken. Vier konkrete Forderungen werden gestellt.

21.07.2023 - Ganze 14 Windräder in Bayern in einem ganzen Jahr sind für einen Industriestandort wie Bayern nicht akzeptabel, so das Urteil der Initiative Bayernwind. Die Initiative ist ein Zusammenschluss bayerischer Unternehmer und Unternehmerinnen und macht auf den klimapolitischen Handlungsdruck und das beispiellose Verfehlen der eigenen Ausbauziele der Bayerischen Staatsregierung aufmerksam.

In dieser Woche startete die Initiative eine Kampagne mit Plakaten, Postkarten, Kinder-Windmühlen und Werbe-Fahrrädern, um den Ausbau der Windkraft im Freistaat voranzubringen. Die Botschaft „Wir wollen, dass in Bayern ein neuer Wind weht“ hat einen konkreten Adressaten: Ministerpräsident Markus Söder. Er posiert auf den Plakaten mit wehenden Haaren vor Windrädern in einer unberührten Berglandschaft: Man erhofft sich einen Richtungswechsel vom CSU-Parteivorsitzenden und Landesvater.

Zu wenig Erneuerbare im Verhältnis zu Fläche und Einwohnerzahl

Tesla, Northvolt, Intel – die Entscheidungen großer internationaler Unternehmen für Industriestandorte in Deutschland werden auch unter dem Aspekt getroffen, wieviel emissionsarmer Strom vor Ort verfügbar ist – denn die Unternehmen wollen und müssen ihren CO2-Fußabdruck senken, also ihre Produktion mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen. Aber nicht nur die großen Player haben diesen Handlungsdruck.

In einer aktuellen Studie vom unternehmernahen Institut der Deutschen Wirtschaft vom Juli 2023 bewerten knapp 80 Prozent der über 900 bundesweit befragten Unternehmen die Perspektiven bezüglich einer klimaneutralen Energieversorgung in Norddeutschland mit „eher gut“ oder „sehr gut“; über die südlichen Bundesländer sagen dies dagegen nur 30 Prozent der Unternehmen. Keine guten Aussichten für Industriestandorte in Bayern und Baden-Württemberg.

Bayern erzeugt zwar absolut gesehen den meisten erneuerbaren Strom im gesamtdeutschen Bundesländervergleich – weil viele Photovoltaikanlagen gebaut wurden und das Land groß und bevölkerungsreich ist. Jedoch belegt Bayern die letzten Plätze im bundesweiten Ranking, wenn man den gesamten Strom aus Wasser, Wind und Sonne ins Verhältnis zu Wirtschaftskraft, Einwohner oder Fläche setzt.

Vier konkrete Wünsche an die Bayerische Regierung

Mindestens zwei Windräder pro Woche in Bayern ans Netz nehmen: „Es braucht einen neuen Wind in Bayern: Damit Bayern seinen eigenen Zielen und dem Rest der Republik nicht hinterherhinkt, sind zwei neue Windräder pro Landkreis und Jahr die absolute Untergrenze”, rechnet Peter Keller, Sprecher der Initiative Bayernwind, vor. Diese Messlatte wurde vom Verband der Bayerischen Energiewirtschaft formuliert und ergibt bis 2040 den notwendigen Windenergie-Zubau.

Mindestens zwei Windräder pro Landkreis und Jahr ans Netz nehmen: Bei 71 Landkreisen und 25 kreisfreien Städten und einem jährlichen Zubau von 100 Anlagen (siehe Punkt 1) ergeben sich 1,5 – aufgerundet auf 2 – Inbetriebnahmen pro Landkreis und Jahr. Das ist eine Genehmigungsleistung, die jedem Landkreis zuzumuten ist.

Nach spätestens sechs Monaten mit neuem digitalen Bayern-Standard genehmigen: Bei dem dringenden Ausbau braucht die Bürokratie den Druck via Genehmigungsfiktion, wie aus der bayerischen Bauordnung § 68 BayBO bekannt, um ihre Prozesse auf eine zumutbare Zeit einzukürzen. Niemand will erklären, dass man im Hightech-Land Bayern 2023 noch Jahre auf Genehmigungen warten musste. Dass diese Genehmigungen und Unterlagen vollständig digital einzureichen und abzuwickeln sind, versteht sich von selbst.

Je Landkreis einen Windverantwortlichen on top einstellen: Neben weiteren Vereinfachungen durch die Bundesregierung sind schnelle Genehmigungen ein Ergebnis von Projektverantwortlichen, die die Genehmigungsprozesse treiben, hartnäckig nachhaken und Shortcuts zur Beschleunigung einschlagen. Jeder Landkreis braucht mindestens einen neuen Vollzeit-Windverantwortlichen (Genehmigungsmanager), der für die obigen Standards geradesteht und Landratsamt, Planungsbehörden und Landrat bei dieser staatstragenden Aufgabe unterstützt. pf


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Kommentare

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Jacques De la Haye 02.08.2023, 10:10:56

Wieviel MW brauchen die denn pro Rad, und ist man offen um eine neue Idee aus zu probieren wobei zugleich 8 oder 12 MW rauskommen und der Fuß des Rades , oder besser Windturm, für etwas anderes zu benutzen ist.

 

Im Fuß steckt auch ein riesen Speicher.

 

Mehr Info? Schreibe uns, mir, eine Mail.


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