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Alpenkonferenz: Hendricks fordert Schneekanonen-Verbot

Blick von der Seescharte auf die Memminger-Hütte in den Lechtaler Alpen (Tirol, Österreich). Zukünftig sollen die Alpen eine Modellregion für ein klimafreundliches und ressourcenschonendes Wirtschaften werden. (Foto: © Joschua Katz)
Blick von der Seescharte auf die Memminger-Hütte in den Lechtaler Alpen (Tirol, Österreich). Zukünftig sollen die Alpen eine Modellregion für ein klimafreundliches und ressourcenschonendes Wirtschaften werden. (Foto: © Joschua Katz)

Die Alpen sollen zukünftig eine Modellregion für ein klimafreundliches und ressourcenschonendes Wirtschaften werden. Aufgrund des fortschreitenden Klimawandels seien nun neue und umweltverträgliche Formen des Wintertourismus notwendig.

18.10.2016 – „Die Alpen brauchen unseren Schutz“, mahnt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks zum Ende ihrer zweijährigen Amtszeit als Vorsitzende der Alpenkonferenz. Im oberbayerischen Grassau verabschiedeten alle acht Alpenstaaten die Empfehlung, dass die Alpen zukünftig zu einer Modellregion für klimafreundliches und zugleich ressourcenschonendes Wirtschaften werden sollen. Laut dem Bundesumweltministerium müsse neben dem naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien oder der Vermarktung lokaler Produkte auch ein nachhaltiger Tourismus gefördert werden.

„Die Alpen sind besonders stark vom Klimawandel betroffen: Gletscher schmelzen, Schneegrenzen verschieben sich, Artenvielfalt geht verloren“, sagt Hendricks. Gerade deshalb sei ihrer Meinung nach ein Wintertourismus wichtig, der im Zweifel unabhängig vom Skibetrieb und ohne den Einsatz von Kunstschnee funktionieren könne, berichtet die dpa. Dabei sei die Region zwar auch auf den weltweiten Klimaschutz angewiesen, hätte aber auch selbst viel beizutragen.

Droht den Schneekanonen das Aus?

Der Vorschlag eines Schneekanonen-Verbots stößt allerdings nicht überall auf Zustimmung. So kritisiert Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der österreichischen Seilbahnen, dass bereits jetzt der Kunstschnee ohne jegliche Zusätze erzeugt und die Schneekanonen zum großen Teil mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Außerdem sei der Schnee nun einmal ein wesentliches Merkmal für den Wintertourismus in den Alpen. Selbst wenn dieser nicht für den Skisport verwendet werde, sei er auch für viele andere Aktivitäten die Grundlage.

Der zum Abschluss der deutschen Präsidentschaft vorgelegte Alpenzustandsbericht „Grünes Wirtschaften im Alpenraum“ macht allerdings deutlich, dass bereits heute viele innovative Praxisbeispiele für nachhaltiges Wirtschaften im Alpenraum existieren. Schon vor Jahren empfahl die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA einen dringenden Wertewandel hin zu einer umweltverträglichen Lebensweise. Außerdem appellierten die Alpengemeinden vor einem knappen Jahr an die Teilnehmer der Weltklimakonferenz, den Klimaschutz in den Alpen stärker zu berücksichtigen. jk


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