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WasserkriseDas Wasser wird knapp

Ausgetrockneter See
Die UN warnt vor einer globalen Wasserkrise. (Bild: René Schué / pixabay)

Weltweit leiden Milliarden Menschen unter Wasserstress. Die Klimakrise verschärft bestehende Knappheiten und die UN warnt vor einer drohenden Wasserkrise. Auch die fossil-atomare Energieerzeugung ist nur mit hohem Wasserverbrauch möglich.

29.03.2023 – Rund ein Viertel der Weltbevölkerung hat keinen oder nicht ausreichend Zugang zu Trinkwasser. Etwa die Hälfte leidet zumindest Teile des Jahres unter schwerem Wassermangel und ebenso viele leben ohne sichere sanitäre Einrichtungen. Hygienemaßnahmen wie Händewaschen sind weltweit nur in der Hälfte der Schulen und in einem Drittel der Haushalte möglich.

Wasser ist ein Menschenrecht – allerdings offiziell erst seit 2010. Die internationale Staatengemeinschaft hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 alle Menschen mit ausreichend sauberem Trinkwasser zu versorgen.

Wasser wird nicht nachhaltig genutzt

Weltweit wird dabei zu viel Wasser verbraucht. Über die letzten 40 Jahre wurde jedes Jahr mehr Wasser verbraucht als im Vorjahr. Die UN geht davon aus, dass der jährliche Anstieg des Wasserverbrauchs noch bis mindestens 2050 weitergeht.

Wasser müsste dringend nachhaltiger genutzt werden. Die Landwirtschaft verbraucht aktuell 72 Prozent allen entnommenen Wassers. Nur etwa 16 Prozent gehen an Haushalte und Dienstleistungen und 12 Prozent an die Industrie- unter anderen auch die fossil-atomare Energieerzeugung.

Klimakrise verschärft Wassermangel

Auch der sechste Sachstandsbericht warnt vor einer weltweiten Wasserkrise. Die Klimakrise schreitet schneller voran als von Forschern angenommen, bestätigt der neue Bericht des Weltklimarats IPCC. Und sie ist untrennbar mit dem globalen Wasserhaushalt verbunden. Weltweit sind Grundwasservorkommen verseucht, Wasserkreisläufe ge- und Ökosysteme zerstört.

In Zukunft werden Extremwetterereignisse wie Dürren oder Überflutungen weiter zunehmen. Sie bedrohen die verbleibenden Süßwasserressourcen von immer mehr Ländern. Jedes Zehntel Grad mehr kann verheerende Auswirkungen auf die Wasserressourcen haben und damit auf die Anzahl von Menschen, die extremem Wasserstress ausgesetzt sein werden.

Wasserressourcen schützen

Der globale Süden ist meist schwerer und früher betroffen. So erlebt Ostafrika derzeit wieder extreme Dürren. Die UN warnt allerdings inzwischen auch vor drohender Wasserknappheit in Ländern, in denen bisher ausreichend sauberes Süßwasser vorhanden war. Erst kürzlich beschloss das Bundeskabinett in Deutschland eine nationale Wasserstrategie, um die knapper werdenden Wasserressourcen zu schützen.

In der vergangenen Woche tagte auch die zweite weltweite Wasserkonferenz in New York. Die teilnehmenden Länder haben sich auf umfassende Maßnahmenpakete geeinigt, allerdings auf freiwilliger Basis. Einen internationalen Vertrag zum Verbrauch von Wasserressourcen gibt es nicht. Die erste und einzige weitere globale Wasserkonferenz fand vor fast einem halben Jahrhundert statt.

Fossil-atomare Energieerzeugung auf Wasser angewiesen

Im vergangenen Sommer zeigte sich bereits, dass fossil-atomare Energieerzeugung bei Wasserknappheit umgehend ins Straucheln gerät. Zur Kühlung von Atomkraftwerken und zum Transport von Energieträgern wie Kohle werden Flüsse genutzt. Steht jedoch nicht ausreichend Flusswasser zur Verfügung oder ist dieses zu warm, so wird dies schnell zum Problem.

Niedrige Pegelstände der Wasserstraßen behinderten teilweise die Binnenschifffahrt in Deutschland und Europa. Schiffe mussten leichter, also mit weniger Fracht beladen werden. In Deutschland gab es deshalb Sorgen um Engpässe bei Industrie und Kohlekraftwerken.

Frankreich musste wiederum mehrere Atomkraftwerke drosseln oder abschalten. Trockenheit und Hitze führten dazu, dass sie nicht mehr ausreichend gekühlt werden konnten. Stattdessen war Frankreich auf Energieimporte aus seinen europäischen Nachbarländern angewiesen – wie eben Ökostrom aus Deutschland. jb


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