Menü öffnen

Klimawandel verlagert Bedarf für Elektrizität in Europa

Der Elektrizitätsverbrauch wird sich in den kommenden Jahren in Europa grundlegend verändern, zeigt eine aktuelle Studie. (Foto: <a href="https://pixabay.com/de/strommast-strom-stromleitung-1716660/" target="_blank">herbert2512 / pixabay.com</a>, CC0 Pu
Der Elektrizitätsverbrauch wird sich in den kommenden Jahren in Europa grundlegend verändern, zeigt eine aktuelle Studie. (Foto: herbert2512 / pixabay.com, CC0 Public Domain)

Der Elektrizitätsverbrauch wird sich in den kommenden Jahren in Europa grundlegend verändern, zeigt eine aktuelle Studie. Der Gesamtbedarf verlagere sich von Norden nach Süden und die jährliche Spitzenlast trete eher im Sommer als im Winter auf.

31.08.2017 – Europas Stromnetze könnten zukünftig noch stärker unter Druck geraten, als bisher angenommen. Ein Wissenschaftlerteam aus Deutschland und den USA hat gemeinsam untersucht, wie sich die Folgen des Klimawandels auf den europäischen Elektrizitätsbedarf auswirken könnten. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass sich der gesamte Strombedarf in Europa verlagern wird. So soll nicht nur die Tagesspitzenlast in Südeuropa kräftig ansteigen, auch könnte es zu einer Verschiebung des Gesamtbedarfs von Norden nach Süden kommen.

Die im renommierten US-Fachjournal Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) veröffentlichte Studie prognostiziert außerdem eine Verlagerung der über das Jahr gemessenen Spitzenlast. So sollen sich die höchsten Stromverbräuche zukünftig vermehrt vom Winter in den Sommer verschieben. Die Forscher begründen diese Entwicklung mit steigenden Temperaturen durch das Fortschreiten des Klimawandels.

„Es ist faszinierend, dass die Reaktion auf Temperaturveränderungen beim Elektrizitätsverbrauch quer durch Europa ähnlich ausfällt – Tagessspitzenlast und Gesamtverbrauch sind offensichtlich immer dann am kleinsten, wenn die maximale Tagestemperatur bei etwa 22 Grad Celsius liegt, und beide nehmen zu, wenn diese entweder steigt oder fällt“, erklärt die Leitautorin Leonie Wenz vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).

Diese Gemeinsamkeit unter den europäischen Ländern haben sich die Wissenschaftler zunutze gemacht. Länder in denen bereits heutzutage hohe Temperaturen herrschen, wurden demnach als Muster für zurzeit noch kühlere Nationen verwendet. So konnte in der Studie gezeigt werden, dass sich der Elektrizitätsbedarf von Ländern wie Schweden oder Norwegen zukünftig zu Staaten wie Portugal oder Spanien verschieben wird.

Immer mehr Wohnungen und Büros werden gekühlt

„Noch vor wenigen Jahrzehnten hatte kein Auto in Europa eine Klimaanlage, heute hat es fast jedes – die gleiche Entwicklung wird es wohl auch für Gebäude in Europa geben, aber nicht aus Gründen der Bequemlichkeit, sondern aus Notwendigkeit“, sagt Ko-Autor Anders Levermann vom PIK und der Universität Columbia in New York. Räumlichkeiten müssen immer mehr gekühlt werden, damit die Produktivität überhaupt noch aufrechterhalten wird – sowohl auf der Arbeit als auch Zuhause.

Bei der Untersuchung handelt es sich um die erste Studie, die stündliche Beobachtungsdaten zur Elektrizität aus 35 europäischen Ländern herangezogen hat, um die Auswirkung des Klimawandels auf den Strombedarf in Europa zu analysieren. Bereits im Vorfeld hätten aktuelle Forschungsergebnisse gezeigt, dass die Folgen durch Veränderungen in der Spitzenlast gravierend und kostenintensiv sein können. jk


Mehr zum Thema


Kommentare

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben


Name: *
E-Mail: *
(wird nicht veröffentlicht)
Nicht ausfüllen!


Kommentar: *

(wird nicht veröffentlicht)
max 2.000 Zeichen


energiezukunft