Selbstwirksam in der Klimakrise

04.12.2020 – Jeder kann etwas tun, das ist mir über die letzten Jahre durch intensive Auseinandersetzung mit der Klimakrise bewusst geworden. Selbstverständlich braucht es verschärfte Gesetze – ein Lieferkettengesetz wäre zum Beispiel schonmal ein genialer Anfang. Aber wollen wir wirklich dabei zusehen, wie die Politik sich in kleinen Schritten voran bewegt? Oder wollen wir einen aktiven Teil dazu beitragen, dass wir in zehn Jahren immer noch auf diesem Planeten leben können? Wer von uns würde nicht etwas tun, wenn das eigene Haus brennt und wir den Feuerlöscher direkt vor der Nase stehen haben? Wir sind alle von der Klimakrise betroffen und haben die Möglichkeiten, entschieden dagegen vorzugehen.

Aus diesem Grund habe ich im Sommer 2019 den gemeinnützigen Verein „Leben im Einklang mit der Natur“ und einen Monat später „Omas for Future“ gegründet. Es ist die Klima- und Umweltschutzbewegung nicht nur für Omas, sondern für die gesamte Generation 50plus, also auch für Männer, mit und ohne Kinder und Enkel. Das Motto der mittlerweile 35 Regionalgruppen lautet: „Handeln aus Liebe zum Leben.“ Mit ganzem Herzen für unsere Welt, die Natur und alles, was auf und in ihr lebt. Wir Omas for Future regen mit ganz konkreten Tipps fürs tägliche Leben zu Verhaltensänderungen an. So stärken wir die Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit der Generation 50plus – und natürlich auch anderer Altersgruppen.

Die Generation 50plus macht in Deutschland etwa die Hälfte der Bevölkerung aus und stößt laut den Statistiken auch das meiste klimaschädliche CO₂ aus. Jetzt könnte man meinen, dass manch einer dieser Altersgruppe nicht mehr von den Folgen der Klimakrise betroffen ist – ein Trugschluss. Das kann ich nur mit einem Kopfschütteln kommentieren. Sie sind doch schon da – die Folgen der Klimakrise: Ob Hitzesommer, massive Einbußen in den Ernten, sterbende Bäume in unseren Städten und Wäldern. Aber das Entscheidende ist: Wir können etwas dagegen tun!

Ein Beispiel: Wer „konventionell“ erzeugten Strom aus Gas, Kohle und Öl nutzt, bläst jedes Jahr 760 kg CO₂ in die Luft. CO₂ ist Müll, der kostenlos in die größte Mülldeponie unserer Erde entsorgt wird – in die Erdatmosphäre. Müssten wir dieses CO₂ – so wie den anderen Abfall auch – in der Mülltonne entsorgen, dann entspräche dies pro Woche 31 großen Mülltonnen voll CO₂ – pro Kopf! Würden diese Tonnen wöchentlich auf der Straße stehen, gäbe es nicht nur ein absolutes Verkehrschaos, sondern voraussichtlich eine schnelle Kehrtwende hin zu Ökostrom.

Leider erfolgt die Entsorgung und Beanspruchung der Natur kostenlos. Immer. Die Natur schreibt keine Rechnung. Daher müssen wir uns darauf zurückbesinnen, was für unsere Vorfahren eine Selbstverständlichkeit war: Wir können nur im Einklang mit der Natur (über-)leben und dazu braucht es eine Veränderung unserer Konsumentscheidungen. Weg von Massenkonsum und hin zu bewusstem Konsum – das ist nicht nur für die Erde gesünder, sondern auch für uns, unsere Kinder und Enkelkinder und alle zukünftigen Generationen.

Lasst uns heute beginnen – aus Liebe zum Leben.

Cordula Weimann, Dipl.-Kfm, Unternehmerin, Mutter und Oma, schon immer mit großer Liebe zur Natur und zum Leben. Ihr Leben änderte sich von heute auf morgen, als sie wirklich begriff, wie es um unsere Erde steht und wie wir mit unserem alltäglichen Wohlstandskonsum unsere eigene Lebensgrundlage zerstören.

Weitere Informationen unter: www.omasforfuture.de