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Elektroautos am Verteilerkasten laden

Egal wo man sein Elektroauto lädt, etwa wie hier an der Straßenlaterne in Berlin: E-Mobilität macht nur Sinn wenn echter Ökostrom fließt. Es gibt allerdings viel zu wenige Ladesäulen. (Foto: NATURSTROM AG)
Egal wo man sein Elektroauto lädt, etwa wie hier an der Straßenlaterne in Berlin: E-Mobilität macht nur Sinn wenn echter Ökostrom fließt. Es gibt allerdings viel zu wenige Ladesäulen. (Foto: NATURSTROM AG)

Die Deutsche Telekom will ihre Pläne zum Aufbau eines bundesweiten Ladenetzes für Elektroautos in einem ersten Schritt in diesem Jahr umsetzen. Der Konzern will vorhandene Verteilerkästen umrüsten und diese in Zukunft mit regionalem Strom versorgen.

07.03.2018 – Die Deutsche Telekom will noch in diesem Jahr mit dem Aufbau ihres Ladenetzes für E-Autos beginnen, berichtete sie gegenüber der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. „Comfort Charge“ heißt das dafür neu gegründete Tochterunternehmen. Der Konzern kann auf eine bereits bestehende Infrastruktur zurückgreifen. 12.000 der vorhandenen Verteilerkästen seien für eine solche Umrüstung geeignet um sie in Stromzapfsäulen mit 22 kW Ladeleistung umzuwandeln, rund 500 davon würden sich als Schnellladestationen mit 100 kW eignen. Die geeigneten Verteilerkästen der neuen Generation Multifunktionsgehäuse (MFG) verfügten demnach bereits über eine Stromversorgung, eine Batteriepufferung sowie eine digitale Messstelle. Langfristiges Ziel sei es, pro Kasten jeweils zwei Ladepunkte zu installieren, insgesamt 24.000 Ladepunkte wären also möglich.

Eine der großen Hürden für den Ausbau der E-Mobilität ist der Mangel an öffentlichen Strom-Ladestationen. Nach Angaben der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) standen Ende September 2017 knapp 11.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte an rund 5.000 Stromtankstellen zur Verfügung, davon rund 530 Schnellladesäulen. Die NPE hat für das Jahr 2020 einen Bedarf von 70.000 öffentlichen Ladepunkten ermittelt. Entlang der Autobahnen rüstet die Tank & Rast bundesweit ihre rund 400 eigenen Raststätten mit Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge aus.

Kommunen ins Boot holen

Durch die Ausbaupläne der Telekom könnte sich das Ladenetz in den Städten nun verdoppeln. Am Olympiaturm in München betreibt die Telekom bereits eine Schnellladestation mit mehreren Ladeplätzen – das funktioniert. Nun müssen die Kommunen mitspielen. Der Plan: Sie müssten der Telekom Sondernutzungsrechte einräumen und Parkmöglichkeiten vor den Verteilerkästen und zukünftigen Stromzapfstellen schaffen. Den Strom will der Konzern vor allem von regionalen Energieversorgern beziehen, sie sollen auch die Abrechnung übernehmen. Bei der Finanzierung setzt die Telekom auch auf Mittel aus dem staatlichen Förderprogramm für Ladeinfrastruktur: Darin werden Ladesäulen gefördert, deren Strom aus Erneuerbaren Energien stammt.

„Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein der nachhaltigen Verkehrswende, macht aber nur Sinn, wenn der Strom aus Erneuerbaren Energien stammt“, sagt Oliver Hummel, Vorstand der NATURSTROM AG. E-Mobilisten legen in der Regel Wert auf guten Ökostrom. Wenn sich Elektromobilität in der Breite durchsetzt, werden künftig immer mehr Fahrzeuge immer häufiger unterwegs geladen werden. Seit April 2017 veröffentlicht die Bundesnetzagentur eine neue Übersichtskarte für öffentliche Ladestationen. Die bildet nicht nur den Standort der jeweiligen Ladepunkte mit den dazugehörigen Adressen ab, sondern auch die dort installierten Stecker sowie die Ladeleistungen. na


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