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VerkehrswendeNachtzug nach Berlin

Nachtzugwagon
Im Nachtzug von Brüssel über Amsterdam nach Berlin. (Bild: Peter H / pixabay)

Europa holt sich die Nachtzüge zurück. Mit European Sleeper verbindet seit letzter Woche ein Schlafwagenzug dreimal die Woche die belgische, niederländische und deutsche Hauptstadt: Über Nacht von Brüssel über Amsterdam nach Berlin.

31.05.23 – In der vergangenen Woche war es soweit: Der erste Nachtzug rollte von Berlin in Richtung Brüssel. Das belgisch-niederländische Startup European Sleeper gehört zur langsamen, aber stetig voranschreitenden Renaissance der Nachtzüge in Europa.

Renaissance der Nachtzüge in Europa

Züge sind die klimafreundlichste Art zu reisen. Doch in den Jahrzehnten der billigen Flüge wurden viele Bahnstrecken stillgelegt. Besonders Nachtzüge rentierten sich nicht mehr. Das ändert sich gerade. Obwohl Flüge noch immer eine harte Konkurrenz sind, kommen Nachtzüge langsam, aber stetig zurück.

Das Potenzial ist da: Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Bürger bereit wäre, Züge statt Flüge zu nehmen. Vorausgesetzt, es gibt eine Verbindung, die die Reise nicht übermäßig beschwerlich oder unermesslich teuer werden lässt.

Die meisten Nachtzüge betreibt Österreich mit Nightjet, aber auch kleine Bahnstartups besonders in Nord- und Mitteleuropa arbeiten seit einigen Jahren daran, Verbindungen zurückzubringen. Seit Mitte Mai verkehrt so erstmals in über zehn Jahren wieder ein Nachtzug zwischen Berlin, Amsterdam und Brüssel.

Schlafwagen bauen

Eine Hürde für die Unternehmen ist dabei die physische Verfügbarkeit von Schlafwagen. Da diese jahrzehntelang kaum nachgefragt wurden, sind nur wenige Wagen auf dem Markt zu haben. Viele Unternehmen investieren inzwischen in neue Waggons, doch das braucht einen langen Atem – also Zeit und Geld.

Auch die Betreiber von Nightjet standen vor diesem Problem. Die Schlafwagen der aktuellen Verbindung sind deshalb lediglich gemietet und sollen so bald wie möglich ersetzt werden. European Sleeper plant zudem, die Strecke in den kommenden Jahren über Berlin hinaus weiter auszubauen.

In vollen Zügen genießen

Das Bahnstartup ist genossenschaftlich organisiert und sieht sich nach eigenen Angaben als Teil einer Bewegung, die das Nachtzugnetz Europas wiederbeleben will. Getragen wird das Unternehmen von über 350 Kleinanlegern aus verschiedenen Ländern Europas. Sie machen einen guten Anfang. jb


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