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Atomendlager kommt erst im nächsten Jahrhundert

Vier Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle gibt es in Deutschland. Neben Gorleben, Arhaus und Rubenow bei Greifswald lagern auch am Forschungszentrum Jülich kleine Mengen. An 12 AKW-Standorten in ganz Deutschland gibt es zudem Standortzwischenlager
Vier Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle gibt es in Deutschland. Neben Gorleben, Arhaus und Rubenow bei Greifswald lagern auch am Forschungszentrum Jülich kleine Mengen. An 12 AKW-Standorten in ganz Deutschland gibt es zudem Standortzwischenlager. (Foto: Felix König / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gundremmingen_Nuclear_Power_Plant.jpg)

Das Endlager für hochradioaktiven Abfall wird frühestens 2058 bestimmt, so die neueste Einschätzung der Endlagerkommission. Die Inbetriebnahme und Einlagerung des Atommülls wird erst nach 2100 stattfinden. Der bisherige Zeitplan wird aufgegeben.

05.06.2016 – Frühestens 2058 ist es nach Einschätzung der Endlagerkommission möglich, einen Standort für das Endlager für hochradioaktiven Abfall in Deutschland zu finden. Das geht aus dem Abschlussbericht der Kommission zum Zeithorizont der Endlagersuche hervor. Demnach gibt die Kommission den bisherigen Zeitplan im Standortauswahlgesetz auf. Darin war die Festlegung auf einen geeigneten Standort für 2031 vorgesehen, laut Bundesumweltministerium ist bislang die Inbetriebnahme des Endlagers für 2050 geplant.

Diesen Zeitplan hält die Kommission dagegen für „unrealistisch“, für die Suche sei ein Zeitraum von 40 bis 60 Jahren denkbar. Da die Prozess 2018 beginnen soll, könnte frühestens 2058 ein Standort gefunden sein. Mit der Inbetriebnahme und der Einlagerung der hochradioaktiven Abfälle kann laut Kommission erst im nächsten Jahrhundert gerechnet werden. Einen genauen eigenen Zeitplan wollten die Experten nicht vorlegen, das fällt nun in die Zuständigkeit des neu gegründeten Bundesamts für kerntechnische Entsorgung.

Die Kosten steigen

In dem einstimmig beschlossenen Abschlussbericht benennt die Kommission zudem einen Zielkonflikt bei der Endlagersuche zwischen größtmöglicher Sicherheit und Beteiligung der Öffentlichkeit auf der einen und einer kurzen Zeitdauer des Verfahrens auf der anderen Seite. Ein schnelleres Suchverfahren sollte nicht zu Lasten von Sicherheit und Beteiligung gehen, warnen die Experten.

Ein längeres Verfahren bedeutet allerdings auch zusätzliche Milliardenkosten, denn die bisherige Lagerung kostet viel Geld. Der hochradioaktive Abfall wird derzeit in den Zwischenlagern Gorleben, Rubenow bei Greifswald, Jülich und Ahaus, sowie an 12 AKW-Standorten aufbewahrt. cw


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