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Bürger befürworten Kohleausstieg und Frackingverbot

Das Doppelbock-Fördergerüst der Zeche Ewald in Herten, Nordrhein-Westfalen
Das Doppelbock-Fördergerüst der Zeche Ewald in Herten, Nordrhein-Westfalen. Fast drei Viertel der deutschen Bevölkerung fordern ein Gesetz für einen schrittweisen Kohleausstieg, 80 Prozent sind für ein Frackingverbot. (Foto: Pixabay / Free license)

Die Bereitschaft der deutschen Bevölkerung an einem verstärkten Klimaschutz ist laut einer aktuellen Emnid-Umfrage besonders hoch. Fast drei Viertel fordern ein Gesetz für einen schrittweisen Kohleausstieg, 80 Prozent sind für ein Frackingverbot.

22.04.2016 – Zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens fordern 72 Prozent der Bürger in Deutschland ein Gesetz für einen schrittweisen Kohleausstieg. Etwa vier von fünf Befragten sprechen sich hierzulande für ein Verbot von Fracking aus. Das ergab eine aktuelle Emnid-Umfrage im Auftrag der Bürgerbewegung Campact. Die Ergebnisse kommen genau zum richtigen Zeitpunkt, da heute in New York der Klimavertrag von Paris unterzeichnet werden soll. Die letzten politischen Zeichen aus Deutschland decken sich jedoch nicht wirklich mit der Meinung der Bevölkerung. So wurde erst kürzlich ein Antrag auf ein Fracking-Verbot vom Tisch gefegt. Im letzten Jahr haben außerdem die durch Braun- und Steinkohle erzeugten Stromexporte einen neuen traurigen Rekord aufgestellt.

„Wenn die Bundesregierung den Klimavertrag ernst nimmt, muss sie jetzt den Kohleausstieg und ein Fracking-Verbot anpacken. Die Mehrheiten sind dazu da”, sagt der Campact-Campaigner Gerald Neubauer. Doch es sieht zurzeit ganz anders aus. Die Bundesregierung verschleppt den Kohleausstieg immer weiter, will Fracking erlauben und bremst die Erneuerbaren Energien durch die Ausbaudeckelung zunehmend aus. „Zwischen ihren Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen und den Taten der Bundesregierung in Deutschland tut sich ein Abgrund auf“, kommentiert Neubauer.

Zustimmung zu Klimaschutz unabhängig von Parteienzugehörigkeit

Mit einer Zustimmung von 93 Prozent aller befragten Personen findet es die überwiegende Mehrheit gut, dass Deutschland sich zum Schutz des Weltklimas verpflichtet hat. Das ist dabei mehr oder weniger unabhängig von dem Alter der Befragten, der Schulbildung und der Parteineigung. Davon ausgenommen sind jedoch die AFD-Wähler, von denen immerhin 22 Prozent Deutschlands Verpflichtung nicht befürwortet.

Bei der Forderung nach einem Kohleausstiegsgesetz und einem Frackingverbot verhält es sich ähnlich, da parteineigungsübergreifend zu beiden Themen eine breite Zustimmung herrscht. Bereits im Dezember letzten Jahres hatte eine Umfrage zum Kohleausstieg Deutschlands zu einem ähnlichen Ergebnis geführt. Jedoch war die Zustimmung mit 68 Prozent etwas geringer ausgefallen, als bei der aktuellen Emnid-Umfrage. jk


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