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Enorm steigende Methan-Emissionen beschleunigen Klimawandel

Die Rindviehhaltung gilt als eine der größten menschengemachten Quellen von Methan. (Foto: <a href="https://flic.kr/p/fEzmY1" target="_blank"> United Soybean Board / flickr.com</a>, <a href="https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/" target="_blank">
Die Rindviehhaltung gilt als eine der größten menschengemachten Quellen von Methan. (Foto: United Soybean Board / flickr.com, CC BY 2.0)

Der globale Ausstoß des klimaschädlichen Gases Methan liegt um ein zehnfaches über dem Niveau von 2006 und löst damit Sorge bei Forschern aus. Beim Klimawandel spielt Methan eine wichtige Rolle, hohe Emissionen gefährden die Pariser Klimaziele.

14.12.2016 – Rekordverdächtige Mengen des klimaschädlichen Gases Methan entweichen seit mehr als zehn Jahren in die Atmosphäre. Es feuert den Treibhauseffekt an – bis zu 25 Mal schneller als CO2. Dennoch spielt die Kontrolle des Gases in den internationalen Anstrengungen gegen den Klimawandel bislang nur eine untergeordnete Rolle.

Die Autoren einer Studie im Fachmagazin „Environmental Research Letters“ betonen, dass diese Entwicklung die bisherigen Schätzungen weit hinter sich lässt und das Pariser Klimaschutzabkommen nachhaltig gefährdet. Die Weltgemeinschaft werde es deutlich schwerer haben das 2-Grad-Ziel einzuhalten, wenn der Ausstoß von Methan nicht besser reguliert wird.

Permafrost und Fracking

Als eine der größten, menschengemachten Quelle von Methan gilt unter Fachleuten der Agrarsektor durch seine intensive Nutzviehhaltung. Bei der Produktion von Fleisch und Milchprodukten werden enorme Emissionen des Gases in die Atmosphäre freigesetzt. Neu ist für die Forscher allerdings die Erkenntnis, dass dies deutlich stärker der Fall ist als bisher angenommen.

Ein weiterer, möglicher Grund für den raschen Anstieg des Methangehalts in der Atmosphäre ist die Förderung natürlicher Ressourcen wie Erdöl und Erdgas. So entsteht beim Fracking und der Ölförderung ein Gemisch aus Methan, Butan und Propan, welches häufig entweder verbrannt oder an die Luft abgegeben wird und so den Klimawandel beschleunigt.

Neben der Nutztierhaltung und der Ölförderung gilt auch der teilweise auftauende Permafrostboden, etwa in Sibirien, als eine potenzielle Quelle für große Mengen Methans. Der Boden dort hat außerordentlich große Mengen des Gases gespeichert, welches unter normalen Umständen auch während des Sommers gefroren im Boden gelagert ist. Durch den Klimawandel tauen die Böden jedoch und emittieren dadurch auch große Mengen Methan.

Das Steak, der Klimaschädling

Um die in Paris beschlossenen Klimaziele einhalten zu können wird eine stärkere Reglementierung notwendig sein, der Ausstoß von Methan muss dafür begrenzt werden. Besonders Rinder sondern während des Verdauungsprozesses größere Mengen klimaschädlicher Gase ab. Alleine im Jahr 2010 betrugen die Emissionen aus der Fleischindustrie 36,1 Millionen Tonnen CO2. Das können vor allem die Verbraucher am effektivsten ändern: Würden sich die Menschen mit einem geringeren Fleischkonsum zufriedengeben, so Beobachter, ließen sich große Mengen CO2 und Methan einsparen. Ein Weg dahin wäre die alte Tradition des Sonntagsbratens. Ohnehin rät auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung nur zu maximal zwei Mal Fleisch in der Woche. bm


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