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UBA will umweltschädliche Subventionen reduzieren

Diesel, Benzin, Kerosin – der Mensch bewegt sich gern in Fahr- und Flugzeugen. (Grafik: © Umweltbundesamt UBA )
Diesel, Benzin, Kerosin – der Mensch bewegt sich gern in Fahr- und Flugzeugen. (Grafik: © Umweltbundesamt UBA )

Der Staat fördert laut Umweltbundesamt jährlich mit 50 Mrd. Euro Maßnahmen, die der Umwelt z. T. in erheblichem Maße schaden, vor allem im Verkehrssektor. Dadurch werden Investitionen in saubere Energie und Technik verhindert. Das soll sich ändern.

16.10.2016 – „Alle umweltschädlichen Subventionen müssen auf den Prüfstand und sollten möglichst bis 2025 auslaufen“, fordert UBA-Präsidentin Maria Krautzberger bei der Bekanntmachung des Jahresberichts ihrer Behörde in Berlin. Das Geld könnte stattdessen genutzt werden, um in den Klimaschutz und emissionsfreie Mobilität zu investieren.

Im Verkehrssektor gibt es etliche fragwürdige Subventionen. Den Staat kostet diese Subventionierung von Dieselfahrzeugen laut Jahresbericht des UBA mittlerweile 7,8 Milliarden Euro pro Jahr. Die Förderung für Elektromobilität beträgt knapp eine Milliarde, jedoch nicht jährlich, sondern bis zum Jahr 2020. Das UBA sieht hier raschen Handlungsbedarf und schlägt vor, statt Diesel und Kerosin für den Flugzeugverkehr weiterhin zu subventionieren das dadurch freiwerdende Geld in eine Förderung von Fahrrad- und Fußverkehr, in emissionsfreie Autos und in Busse und Bahnen zu investieren. Auch die bislang dünne Infrastruktur für Elektromobilität könnte mit den Mitteln ausgebaut werden, so der Bericht.

Gift in Textilien reduzieren

Das UBA setzt sich zudem ein für einen stärkeren Umweltschutz in der Textilherstellung ein. 90 Prozent der bei uns verkauften Kleidung kommt aus dem nicht-europäischen Ausland: „Die Umweltschäden durch Textilproduktion sind enorm, die Arbeitsbedingungen oft katastrophal. Pro Kilogramm Textil werden teilweise genauso viel an Chemikalien zur Herstellung verwendet.“ Einige dieser Chemikalien sind hormonell wirksam und in der EU verboten bzw. eine wissenschaftlich fundierte Bewertung ihrer Wirkung auf Mensch und Umwelt noch nicht erfolgt.

Von besseren Herstellungsbedingungen im Ausland profitieren die Menschen vor Ort, aber auch deutsche Verbraucher wären damit besser geschützt. „Viele der eingesetzten Chemikalien sind äußerst langlebig. Sie verbreiten sich über den ganzen Globus“, so Krautzberger. Bekanntestes Beispiel sind perfluorierte Chemikalien (PFC), die in Outdoor-Kleidung eingesetzt werden, um diese wasser- und schmutzabweisend auszurüsten. PFC finden sich weltweit in Gewässern und Fischen und wurden sogar schon in der Leber von Eisbären nachgewiesen. Manche PFC gelten als krebserregend, andere wirken sich auf die Fruchtbarkeit aus. Das UBA setzt bei Textilien daher auf eine Doppelstrategie aus Kooperation im technischen Bereich und strengeren, internationalen Standards.

Energieintensive Industrie

Eine Reihe von versteckten umweltschädlichen Subventionen finden sich auch in der Energieerzeugung und der Industrie, wo gerade energieintensive Produktion etwa durch Befreiung von der EEG-Umlage gefördert. In der Bauindustrie werden die Zement- oder auch die Herstellung erdölhaltiger Baustoffe wie etwa Polystyrol von Energiesteuern und CO2-Kosten großzügig befreit und haben daher wenig Anreiz zur Umstellung ihrer Produktion auf ökologischere Alternativen. Nicht nur die Herstellung, auch die Entsorgung etwa erdölbasierter Produkte tragen zur weiteren Umweltbelastung bei. na


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