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Primärenergieverbrauch in Deutschland leicht gestiegen

Die Erneuerbaren Energien bleiben vor allem bei der Stromerzeugung auf dem Vormarsch, im Wärme- und Verkehrssektor prägen leider immer noch Öl, Gas und Kohle die Energieversorgungsstruktur. (Foto: Nicole Allé)
Die Erneuerbaren Energien bleiben vor allem bei der Stromerzeugung auf dem Vormarsch, im Wärme- und Verkehrssektor prägen leider immer noch Öl, Gas und Kohle die Energieversorgungsstruktur. (Foto: Nicole Allé)

Laut aktuellem Bericht der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen lag der Primärenergieverbrauch in Deutschland 2016 rund 1,1 Prozent über dem Wert im Vorjahr. Erdgas und Erneuerbare Energien lagen im Plus, Kohle- und Atomkraft gingen leicht zurück.

06.03.2017 – Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2016 eine Höhe von 13.383 Petajoule (PJ) bzw. 456,7 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) lauten bereinigten Zahlen der AG Energiebilanzen in ihrem aktuellsten Bericht zum Jahr 2016. Der leicht erhöhte Energiebedarf beruhe vor allem auf der kälteren Witterung sowie der positiven wirtschaftlichen Entwicklung und dem Bevölkerungszuwachs. Verbesserungen bei der Energieeffizienz hätten dagegen den Anstieg wieder gedämpft. Ohne den Einfluss der Witterung wäre der Energieverbrauch indes nur um etwa 0,6 Prozent gestiegen.

Nach Einschätzung der AGEB sind die energiebedingten CO2-Emissionen mit 0,7 Prozent deutlich schwächer gestiegen als der Energieverbrauch. Die Minderung der CO2-Emissionen durch den Verbrauchsrückgang bei Stein- und Braunkohle lag unter dem Zuwachs durch den höheren Erdgas- und Mineralölverbrauch. Bereinigt um den Witterungseinfluss und den Schalttag betrage die Zunahme beim CO2-Ausstoß 0,3 Prozent.

Leicht gestiegen ist der Mineralölverbrauch mit insgesamt 4.550 PJ – das lag laut Bericht vor allem am gestiegenen Verbrauch von Dieselkraftstoff als auch insbesondere von Flugkraftstoff; zudem nahm die Nachfrage der chemischen Industrie nach Rohbenzin zu. Der Absatz von Heizöl ging dagegen leicht zurück.

Der Erdgasverbrauch erhöhte sich um 9,5 Prozent auf 3.022 PJ. Das ist vor allem dem Mehreinsatz von Erdgas zur Stromerzeugung geschuldet, neue Gaskraftwerke gingen in Betrieb. Der Verbrauch an Steinkohle sank indes um 5,1 Prozent auf 1.630 PJ, der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung sank dabei um 5,2 Prozent. Rund zwei Drittel des gesamten Verbrauchs an Steinkohle in Deutschland entfallen auf die Stromerzeugung. Der Einsatz von Koks und Kohle in der deutschen Stahlindustrie ging um 4,9 Prozent zurück. Der Verbrauch an Braunkohle sank um 2,8 Prozent, bei der Kernenergie gab es ein Minus von 7,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr; als Grund dafür sieht der Bericht mehrere planmäßige Kraftwerksrevisionen sowie die Außerbetriebnahme des Kraftwerks Grafenrheinfeld Mitte des Jahres 2015.

Die Erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag zur Energiebilanz insgesamt um 2,8 Prozent auf 1689 PJ - Biomasse mit einem Plus von 3,9 Prozent, die Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) legte um knapp 11 Prozent zu – während des bei der Windkraft an Land und auf See dagegen zu einem Rückgang um 2,3 Prozent gekommen sei; bei der Solarenergie sank der Beitrag insgesamt um 1,2 Prozent.

Der Energiemix in Deutschland wird laut Bericht weiterhin vom Mineralöl mit rund 34 Prozent Anteil geprägt. Erdgas deckt infolge seines Zuwachses jetzt knapp 23 Prozent des Verbrauchs. Auf Steinkohle entfallen rund 12 Prozent, Braunkohle ca. 11 Prozent. Die Erneuerbaren Energien steigerten ihren Anteil leicht auf aktuell 12,6 Prozent, berichtet die AGEB. Deutlich erhöht habe sich 2016 der Ausfuhrüberschuss beim Stromaußenhandel, da ungeplante Einbußen der französischen Stromerzeugung durch Bezüge aus Deutschland ausgeglichen wurden. Während die erneuerbaren Energiequellen ihren Beitrag zur Energiegewinnung in Deutschland also weiter erhöhten, kam es zu Rückgängen bei der Förderung von Steinkohle und Erdgas im Inland. Mehr als 80 Prozent der heimischen Energiegewinnung entfallen auf erneuerbare Energiequellen und Braunkohle. Die heimische Energieproduktion deckte laut Bericht im vergangenen Jahr knapp 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs. na


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