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Umweltwirkung von Bauprodukten transparent machen

Von den Zertifikaten der AUB bis hin zu den aktuellen, durch unabhängige Dritte geprüfte, EPDs des IBU nach internationalen und europäischen Normen hat sich inhaltlich und optisch viel getan. (Abbildung: IBU, 2015)]
Von den Zertifikaten der AUB bis hin zu den aktuellen, durch unabhängige Dritte geprüfte, EPDs des IBU nach internationalen und europäischen Normen hat sich inhaltlich und optisch viel getan. (Abbildung: IBU, 2015)]

Seit zehn Jahren informieren sog. Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) bei der Bewertung von Umweltauswirkungen von Bauprodukten. Nun wurden 160 neue EPD-Daten in der Baustoffdatenbank des Bundes ÖKOBAUDAT veröffentlicht und sind kostenlos zugänglich.

07.09.2015 – Wer sich eingängig dem Thema Nachhaltiges Bauen widmet, kommt um die Bezeichnung EPD (Umwelt-Produktdeklaration – Environmental Product Declaration) nicht herum – die drei Buchstaben stehen für ein Informationssystem über die Umweltwirkungen von Bauprodukten, aus denen sich ein jedes Bauwerk zusammensetzt. Das Institut Bauen und Umwelt (IBU) in Berlin hat maßgeblich an der Entwicklung dieses Systems mitgearbeitet.

Das Ziel: Die Umweltwirkungen von Bauprodukten transparent machen und neutrale Informationen liefern, über alle Etappen im Lebensweg eines Produktes von der Ressourcenentnahme bis zur Deponierung oder Wiederverwendung. Hersteller erstellen dafür für ein Produkt eine Ökobilanz und legen diese Daten in einer EPD nach europäischer Norm offen. Das IBU lässt diese von unabhängigen Experten überprüfen und veröffentlicht die EPD anschließend. So stehen die Informationen über das Bauprodukt in einheitlicher Form den Anwendern wie Architekten, Planern und Experten der Gebäudezertifizierungssysteme zur Verfügung.

Was mit zwei veröffentlichten EPDs im Jahr 2005 begonnen hat, ist heute Industriestandard bei Baustoffen – und zwar nicht nur in Deutschland, sondern europa- und weltweit. Unternehmen aus 17 Nationen sind mittlerweile Mitglied beim IBU und veröffentlichen ihre EPDs über das IBU-Programm. Die Vielfalt der deklarierten Produkte ist groß: „Alle klassischen Hochbauprodukte für Boden, Wand und Dach sind bei uns fast ausnahmslos vertreten, sei es aus metallischen, mineralischen, bauchemischen oder nachwachsenden Rohstoffen“, berichtet Burkhart Lehmann, Geschäftsführer des IBU. Auch Produkte für die Inneneinrichtung, aus dem Bereich der Technischen Gebäudeausrüstung und Tiefbauprodukte sind im Spektrum.

Das transparente Verfahren und die hohe Qualität dieser Informationen vom IBU sowie der Bedarf an diesen Daten für die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden erkennt auch der Bund an, der mit dem BNB-System (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen) über ein eigenes Zertifizierungssystem verfügt und regelmäßig die EPD-Daten für eigene Bauprojekte benötigt.

Als Betreiber der öffentlichen Baustoffdatenbank ÖKOBAUDAT hat das BBSR (Bundesinstitut für Bau- Stadt und Raumforschung) gemeinsam mit dem IBU eine Schnittstelle geschaffen, damit diese Daten vom IBU zielgerichtet in die ÖKOBAUDAT übertragen werden können und so Anwendern für die verschiedenen Gebäudezertifizierungssysteme wie BNB, DGNB oder LEED an zentraler Stelle zur Verfügung stehen. Das IBU hat bereits über 160 aktuelle deutschsprachige EPDs an die ÖKOBAUDAT übergeben. Sie sind dort seit wenigen Tagen veröffentlicht. Ab sofort können Hersteller ihre vom IBU verifizierten und veröffentlichten EPDs ohne Zusatzkosten und ohne großen Aufwand in diese nationale Datenbank für EPDs einstellen. Jeder Interessierte kann auf diese Daten zugreifen. na


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