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Sommerpause für fossile Kraftwerke gefordert

(Foto: MTheiler auf Wikimedia / CC BY-SA 4.0)

Energieexperten warnen vor einer Benachteiligung Erneuerbarer Energien im Zusammenhang mit den in der letzten Woche getroffenen Beschlüssen des Bundeskabinetts zur Energiewende und fordern klare Beschränkungen bei der Förderung fossiler Energien.

06.07.2015 – Die Förderung der Umstellung von Kohlekraftwerken auf besonders effiziente Gaskraftwerke sei zwar grundsätzlich richtig, so der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW), wenn diese in Kraft-Wärme-Kopplung besonders effizient betrieben werden. Die Förderung fossil erzeugter Fernwärme müsse bei Neuinvestitionen aber auf die Heizperiode beschränkt werden – sonst würde die notwendige Umstellung der Fernwärmeversorgung auf Solarenergie weiterhin blockiert, obwohl diese inzwischen wettbewerbsfähig sei.

„In dieser Zeit könnten Solarthermie-Anlagen deutlich umweltfreundlicher in die Wärmenetze einspeisen und mittelfristig bis zu fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Es wäre geradezu absurd, wenn der inzwischen weitgehend wettbewerbsfähigen Solarwärme durch eine erhöhte Subventionierung fossiler Energie der Marktzugang verbaut wird.“

Große Solarwärmeanlagen können in Deutschland Wärme für drei bis fünf Cent je Kilowattstunde erzeugen. In Dänemark wird diese Technologie bereits in großem Umfang eingesetzt. Wenn bei der Ausgestaltung der KWK-Förderung die besonderen Eigenschaften der Solarwärmeanlagen berücksichtigt werden, kann auch in Deutschland das Potenzial genutzt werden. Bislang kommt Deutschland bei der Umstellung der Wärmeversorgung auf Erneuerbare Energien kaum voran. Dabei erfordern die Klimaschutzziele des Energiekonzepts langfristig eine praktisch emissionsfreie Wärmeerzeugung.

„Die energetische Sanierung von Gebäuden und effiziente KWK-Anlagen können notwendige Beiträge zum Erreichen der deutschen Klimaschutzziele liefern. Ohne einen massiven Einsatz Erneuerbarer Energien ist die Wärmewende aber weder zu schaffen, noch wäre sie kosteneffizient. Deswegen sollten wir die riesigen Potenziale der solaren Nah- und Fernwärme nutzen“, so Körnig. Diese Chance für die Energiewende im Wärmesektor werde zunichte gemacht, wenn fossil betriebene KWK-Anlagen weiterhin eine Zulage in den Zeiträumen erhalten, in denen der Wärmebedarf niedrig ist und kostengünstige erneuerbare Energiequellen zur Verfügung stehen.

Nach Ansicht des Bundesverbandes Solarwirtschaft sollte die Förderung von KWK-Strom im Rahmen der aktuellen Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes nach einem Übergangszeitraum ab dem Jahr 2018 auf die Heizperiode konzentriert werden, um den interessierten Kommunen und Stadtwerken den Einstieg in solarthermische Wärmenetze zu ermöglichen. na


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