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USA und China schließen sich dem Pariser Klimapakt an

Für den G20 Gipfel herrscht in der ostchinesischen Stadt Hangzhou kurz mal Fahrverbot. Gute Sicht daher aufs Yellow Dragon Stadion. (Foto: Daveswagon / Wikipedia auf Englisch übertragen aus en.wikipedia nach Commons., Gemeinfrei,  https://commons.wikime
Für den G20 Gipfel herrscht in der ostchinesischen Stadt Hangzhou kurz mal Fahrverbot. Gute Sicht daher aufs Yellow Dragon Stadion. (Foto: Daveswagon / Wikipedia auf Englisch übertragen aus en.wikipedia nach Commons., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2183145)

Die beiden weltweit größten CO2-Produzenten China und USA ratifizieren das UN-Klimaschutzabkommen von Paris, pünktlich zum G20-Gipfel, der dafür eine werbewirksame Bühne bietet. Ein wichtiges Signal für die Industrie-Staaten, aber kein Durchbruch.

05.09.2016 – Von einem echten Wandel kann man bei dem Beitritt aber noch nicht sprechen. Werbewirksam ist es allemal: Ein Signal soll es sein an die Welt: China und die USA nutzen den G-20-Gipfel in der ostchinesischen Stadt Hangzhou um in der globalen Klimapolitik zu punkten. Beide Staaten haben sich der Ratifizierung des UN-Klimaschutzabkommens von Paris nun angeschlossen. Die in Hangzhou beim G-20-Gipfel vertretenen Staaten sind für annähernd 80 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs und Treibhausgasausstoßes verantwortlich. Die Luft in der Stadt ist gut, kein Smog zu sehen, denn es herrscht in diesen Tagen Fahrverbot.

US-Präsident Barack Obama und sein chinesischer Kollege Xi Jinping übergaben in Hangzhou die entsprechenden Dokumente an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Die USA seien nun entschlossen, so Obama, zu den weltweit führenden Nationen im Kampf gegen den Klimawandel zu werden. Das Abkommen könnte in die Geschichte eingehen als „der Moment, in dem wir uns endlich entschlossen haben, unseren Planeten zu retten“, so Obama. Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hatte ja bereits die amerikanische Energiewende im Wahlkampf eingeläutet und will die USA zum Energiewendeland Number One machen, während ihr Gegner Donald Trump den Klimawandel schlichtweg als Erfindung bezeichnet und die Energiewende wieder beenden würde.

Mit der Unterschrift der beiden größten CO2-Produzenten steige die Wahrscheinlichkeit, hofft Ban Ki Moon, dass der Vertrag noch vor Jahresende in Kraft treten könnte. Der UN-Generalsekretär setzte daher für den 21. September in New York ein Treffen an und rechnet dort mit der Zustimmung weiterer Länder. Im November dann treffen sich die Länder dann schon zur UN-Klimakonferenz in Marrakesch.

Im Klimaabkommen von Paris hatten sich 195 Staaten verpflichtet, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Der Pariser Vertrag fordert auf lange Sicht den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Würde man jetzt nicht eingreifen und reduzieren, könnte die globale Temperatur um bis zu 5 Grad im Jahr 2100 steigen, warnen Klimaforscher. Gemäß Abkommen soll bis Mitte des Jahrhunderts weltweite „Treibhausgasneutralität“ erreicht werden.

55 Länder, auf die mindestens 55 Prozent der weltweiten Emissionen entfallen, müssen das Pariser Abkommen ratifizieren, damit es in Kraft tritt. Mit China und den USA sind es nun 26 Länder die unterzeichnet haben. Die 24 Länder, die schon vorher ratifiziert haben, verursachen zusammen allerdings nur rund ein Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Dazu gehören etliche kleine Inselstaaten, die durch den steigenden Meeresspiegel existenziell bedroht sind. Allein China und USA verursachen zusammen rund 38 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes.

Deutschland hat das Abkommen bislang nicht ratifiziert. Die deutsche Bundeskanzlerin hatte Anfang Juli in ihrer Rede vor dem internationalen Petersberger Klimadialog in Berlin versichert, dass Deutschland das UN-Klimaschutzabkommen von Paris noch vor der UN-Klimakonferenz in Marrakesch abschließen wolle.

Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif übte bereits im letzten Jahr nach Abschluss der UN-Klimakonferenz in Paris Kritik am UN-Klimaschutzabkommen – es enthalte zu wenig Konkretes. Auch die aktuelle Ratifizierung von Seiten der USA und China sieht Latif nüchtern. „Bis 2030 darf China den Treibhausgasausstoß erhöhen“, so Latif, „wenn das passiert, wäre das eine Katastrophe für das Klima“ – so wäre die die vereinbarte Begrenzung der Erderwärmung nicht zu schaffen. China hatte zwar angekündigt seine Kohlekraft zu verringern, baut aber neue Kohlekraftwerke. na


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