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MeereisZeitweise eisfreie Arktis nicht mehr verhinderbar

Arktis Meereis
Das arktische Meereis schmilzt schneller als bisher von Wissenschaftlern angenommen. Eisfreie Sommer wird es wohl bereits in den 2030er Jahren geben (Bild: David Mark / pixabay).

Das arktische Meereis schmilzt schneller als bisher angenommen. Bereits ab den 2030ern wird die Polarregion um den Nordpol für Teile des Jahres eisfrei sein. Die Arktis erwärmt sich mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Welt.

09.06.2023 – Die Arktis könnte bereits in den 2030er Jahren zeitweise eisfrei sein. Zu diesem Schluss kommt eine im Journal Nature Communications veröffentlichte Studie, in der historische Klimadaten rund um den Nordpol verglichen und skaliert wurden. Die Satellitendaten zeigen, wie sich das Meereseis über rund 40 Jahre verändert hat.

Zeitweise eisfreie Arktis nicht mehr verhinderbar

Den Wissenschaftlern zufolge ist die globale Erwärmung bereits soweit fortgeschritten, dass eine eisfreie Arktis für den dort heißesten Monat September nicht mehr verhindert werden kann. Auch wenn in Zukunft nur noch moderate Mengen an Treibhausgasen ausgestoßen werden, bleibt die Arktis bald zeitweise eisfrei.

Der aktuelle IPCC-Bericht ging noch davon aus, dass dies erst Mitte des Jahrhunderts eintreten könnte. Und auch nur, wenn Treibhausgasemissionen nicht deutlich reduziert würden. Die neue Prognose zeichnet ein anderes Bild. Mit einer temporär eisfreien Arktis sei auch bei moderaten Emissionen bereits über ein Jahrzehnt früher zu rechnen.

Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest der Welt

Rund sieben Prozent der Weltmeere sind von Meereis bedeckt. Seit den 1980er Jahren werden die Eisschichten um den Nordpol stetig dünner und die Masse des Meereises nimmt ab. Inzwischen ist die Lufttemperatur im hohen Norden im Durchschnitt rund 3 Grad Celsius höher als noch vor 43 Jahren.

Damit sind die Temperaturen in der Arktis deutlich schneller gestiegen als in anderen Gebieten der Welt. Das liegt daran, dass das weiße Eis die Sonne reflektiert, die dunkle Meeresoberfläche die Wärme hingegen aufnimmt. Je mehr Polareis schmilzt, desto schneller steigen die Temperaturen.

Die arktische Eisdeckung nahm seit den 1980er Jahren etwa alle 10 Jahre um 13 Prozent ab, bestätigt das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Von etwa 7 Millionen Quadratkilometern reduzierte sich der Teil des Ozeans, der im September mit Meereis bedeckt ist, auf heute durchschnittlich 4,5 Quadratkilometer.

Folgen für das Weltklima

Die Klimaveränderung in der Arktis hat weitreichende Rückkopplungseffekte auf Ozeanströmungen, den Strahlungshaushalt der Erde und das Wetter sowie das Weltklima insgesamt. Auch die Tierwelt der Arktis droht, zu verschwinden.

Das Schmelzen des Meereseises in der Arktis beschleunigt wiederum das Schmelzen der Eiskappen in Grönland sowie der Permafrostböden und damit den Anstieg des Meeresspiegels. Forscher gehen davon aus, dass durch das Abschmelzen der Eisschilde und des Permafrostes zudem weitere Treibhausgase freigesetzt werden. jb


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