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Die Meinung
24. Oktober 2018

Bezahlbares und klimaangepasstes Wohnen zusammen denken

Mit bauen, bauen, bauen allein lösen wir nicht unsere Probleme auf den Wohnungsmärkten. Wir müssen auch an Umwelt und Klima denken. Und zwar sowohl an den Klimaschutz als auch an die Anpassung an bereits spürbare Auswirkungen des Klimawandels. Nur so erhalten wir Städte und Gemeinden, die lebenswert sind und das Klima nicht weiter anheizen.

Priska Hinz, Spitzenkandidatin der Grünen zur Landtagswahl in Hessen

Priska Hinz, Spitzenkandidatin der Grünen zur Landtagswahl in Hessen
Priska Hinz
Foto: © BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen

24.10.2018 – Klar ist, wir brauchen mehr bezahlbaren Wohnraum. Doch es kommt nicht nur darauf an, viel zu bauen; sondern auch darauf wie gebaut wird. Der Klimaschutz muss beim Bauen eine Rolle spielen. Zum einen können wir, wenn wir den Wohnungsbau und die Stadtentwicklung gemeinsam denken, planen und umsetzen, den Klimawandel noch abschwächen: Energieeffiziente Häuser verbrauchen weniger Strom, Öl oder Gas. Photovoltaik an den Fassaden kann den Verbrauch weiter senken. Eine Stadt mit gutem Fahrradwegenetz und kurzen Wegen verringert den Autoverkehr. Und eine stabile Infrastruktur für E-Mobilität wird künftig zum Standard in Wohnquartieren werden müssen.

Wenn wir das berücksichtigen, heizen wir das Klima nicht immer weiter auf und wir gehen gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Menschen ein: Unsere Städte werden mit dem Klimawandel immer heißer und heißer. Parks und Grünanlagen, Frischluftschneisen und Wasser machen unsere Städte und Gemeinden nicht nur attraktiver sondern sorgen auch für ein angenehmes Stadtklima. Wer in einem energieeffizienten Haus wohnt spart außerdem an den Nebenkosten, die mittlerweile ein Drittel der Wohnkosten ausmachen und immer weiter steigen. Energieeffizientes Bauen ist Bestandteil einer sozialen Wohnungspolitik, denn es reduziert Nebenkosten und ermöglicht so auch ein bezahlbares Wohnen.

Deshalb läuft der Ruf nach weniger Energieauflagen beim Bauen vollkommen fehl. Allein ein von den meisten Auflagen befreites Bauen schaffe es den Markt anzukurbeln und löse so unsere Wohnraumprobleme, heißt es oft. Doch ich meine, das Gegenteil ist der Fall. Wir schaffen damit nur neue Probleme: Wohnungen ohne Dämmung sind im Sommer zu heiß und im Winter zu kalt, die Nebenkosten machen die Miete bald unbezahlbar. Der Klimawandel wird immer weiter befeuert. Eine Abwärtsspirale, die wir mit Weitblick durchbrechen können.

Deshalb denken wir den Wohnungsbau immer mit der Stadtentwicklung zusammen. Bei der Stadtentwicklung spielt der Klimaschutz eine hervorgehobene Rolle: Wir fördern zum Beispiel über das Programm „Zukunft Stadtgrün“ Grünanalgen, Wasserflächen und gepflanzte Dächer. Auch bei dem bundesweit einmaligen Programm „Nachhaltiges Wohnumfeld“ werden von Anfang an ökologische Belange berücksichtigt. Bei all unseren Stadtentwicklungsprojekten wollen wir klimafreundliche Mobilität ermöglichen.

So entstehen lebenswerte Quartiere in den Städten und im Umland, die Veränderungen in unserer Umwelt berücksichtigen, negative Folgen des Klimawandels eindämmen und in denen wir auch noch in Jahrzehnten gerne leben.

Priska Hinz ist Hessische Wohnungsbauministerin und Spitzenkandidatin der Grünen bei der Landtagswahl

 




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