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CO2-Ziele der EUAutokonzernen droht 114,6 Milliarden Euro Bußgeld

Rauchender Auspuff eines Verbrenners
Im Durchschnitt liegen die Flottenemissionen der großen Autobauer alle über den EU-Vorgaben. (Foto: Matt Boitor / Unsplash)

Wenn die zehn größten Autohersteller ihren CO2-Ausstoß nicht drastisch reduzieren, droht ihnen 2021 eine kollektive Geldbuße der EU in Höhe von 114,6 Milliarden Euro. Keines der Unternehmen kann die EU-Klimaziele derzeit erreichen.

03.07.2020 – Weltweit gerät die Automobilindustrie immer stärker unter Druck. Aufgrund schlechter Umsätze durch die Corona-Krise hatten deutsche Konzerne von der Bundesregierung Verkaufsprämien für Autos mit Verbrennungsmotor gefordert. Vergeblich. Im Rahmen des gigantischen Konjunkturpakets wurde zwar eine Senkung der Mehrwertsteuer beschlossen, jedoch keine expliziten Hilfen für die angeschlagene Automobilbranche.

Und im nächsten Jahr droht auch noch ein weiteres Problem: Die EU könnte Geldbußen in Höhe von insgesamt 114,6 Milliarden Euro verhängen, da die Vorgaben zur Senkung der CO2-Emissionen nicht eingehalten werden. Das geht aus dem von NetBet erstellten Emissionsbericht der Automobilindustrie hervor, der Daten aus den jährlichen Verkaufsberichten der Autokonzerne, diversen Studien und anderen Analysen vereint.

Daimler AG droht Strafzahlung in Höhe von 13,3 Milliarden Euro

Ab dem kommenden Jahr müssen die Autobauer ein von der Europäischen Union vorgeschriebenes flottenweites durchschnittliches Emissionsziel von 95 g CO2/km einhalten. Doch davon sind sie derzeit weit entfernt. Am schlechtesten sieht es bei der deutschen Daimler AG aus, deren durchschnittliche Emissionen derzeit stolze 137 g CO2/km betragen. Ihr droht ein potenzielles jährliches Bußgeld in Höhe von 13,3 Milliarden Euro.

HerstellerDurchschn. EmissionenEntfernung vom EU-Ziel 2021Drohende Bußgelder
Daimler AG137 g CO2/km42 g CO2/km13.326.600.000 €
BMW127 g CO2/km32 g CO2/km7.716.635.680 €
Volkswagen Group124 g CO2/km29 g CO2/km30.236.125.000 €

Eigene Darstellung deutscher Autobauer / Daten: Emissionsbericht der Automobilindustrie

Die Volkswagen Gruppe muss sogar mit einer Strafzahlung in Höhe von 30,2 Milliarden Euro rechnen. Auch wenn ihre durchschnittliche Flottenemissionen „nur“ 124 g CO2/km betragen – also immer noch 29 g CO2/km zu viel – fällt das Bußgeld aufgrund der deutlich höheren Verkaufszahlen mehr als doppelt so hoch aus, wie das des Emissions-Spitzenreiters.

Insgesamt drohen den deutschen Autokonzernen Strafen in Höhe von knapp 51,3 Milliarden Euro. Damit kommen die Daimler AG, BMW und Volkswagen Gruppe zusammen auf fast die Hälfte des Gesamtbußgeldes der zehn weltweit agierenden Unternehmen mit den größten Absätzen. Kein Wunder: Schließlich sitzen drei der fünf emissionsreichsten Autobauer in Deutschland.

Wie berechnet sich die Höhe der Bußgelder?

Reduzieren die Autokonzerne den CO2-Ausstoß ihrer Flotte nicht erheblich, zahlen sie für die über dem EU-Ziel liegenden Emissionen drastische Strafen. In Zahlen bedeutet das: pro g CO2/km werden 95 Euro fällig, multipliziert mit der Anzahl verkaufter Fahrzeugen. Im Durchschnitt kommt auf die zehn größten Autohersteller damit ein Bußgeld von über 11,46 Milliarden Euro zu.

Der Transportsektor wird als Schlüssel zum Erreichen der Pariser Klimaziele eingeschätzt. Im vergangenen Jahr war der Verkehr für rund ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Dementsprechend groß ist der Druck, dass die Autobauer ihre Flotten nun so schnell wie möglich elektrifizieren und damit umweltfreundlicher gestalten. jk


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