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Appell an Autoindustrie zur Reduzierung von Abgasen

Das stinkt zum Himmel findet die Deutsche Umwelthilfe anlässlich der IAA in Frankfurt und wirft vor allem deutschen Autoherstellern vor, dass sie saubere Luft boykottieren. Vor allem Dieselfahrzeuge überschreiten die Grenzwerte für Abgasgifte massiv.

18.09.2015 – Etliche Autohersteller präsentieren auf der diesjährigen IAA ihre neuen Diesel-Autos und bewerben sie als sauber. Tatsächlich stoßen sie aber nach wie vor extrem gesundheitsgefährdende und giftige Abgase aus. 2014 waren knapp 48 Prozent der drei Millionen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland Dieselfahrzeuge.

Euro-6-Pkw deutscher Hersteller stoßen bis zu 25 mal mehr Diesel-Abgasgifte aus als erlaubt, so die DUH, dabei sterben jährlich viele zehntausend Menschen allein in Deutschland an den Folgen der Luftverschmutzung vor allem durch Dieselmotoren. Die DUH fordert daher die Bundesregierung zu strengeren Kontrollen gegenüber der Autoindustrie auf. Die Funktionstüchtigkeit der Abgasreinigung im Realbetrieb sollte durch behördliche Nachkontrollen durchgesetzt werden.

Seit zehn Jahren werden die Grenzwerte für das besonders gesundheitsgefährdende Dieselabgasgift Stickstoffdioxid in der Atemluft deutscher Städte massiv überschritten. Dennoch werden bis heute keine ausreichend wirksamen Maßnahmen ergriffen. In dem der DUH vorliegenden Schreiben der EU-Kommission vom 18.6.2015 zur Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens kritisiert die EU-Kommission massiv das Eintreten Deutschlands für schmutzige Diesel-Pkw und die aktive Verwässerung zukünftiger Abgasstandards auf EU-Ebene durch die deutsche Bundesregierung.

Dass es auch anders geht, belegen laut DUH die Exportmodelle für den nordamerikanischen Markt. Die dortigen Behörden trauen den Autokonzernen nicht und überprüfen deshalb die Emissionen im Realbetrieb. Die Fahrzeuge von Daimler, VW und BMW erhalten deshalb für den US-Markt eine bessere, im Realbetrieb funktionierende Abgasreinigung.

Die DUH fordert daher die Bundeskanzlerin auf, die Autoindustrie zu verpflichten, diesen Standard auch in Deutschland einzuhalten und verweist dabei auf geltende EU-Verordnungen zur Verbindlichkeit von Schadstoffgrenzwerten. In Deutschland werden diese jedoch bislang von den zuständigen Behörden des Bundes und der Länder auf Druck der Autobauer und ihres Lobbyverbands VDA nicht umgesetzt.

Als deutscher Vertreter des europäischen Dachverbandes Transport & Environment (T&E) weist die DUH auf dessen aktuelle Untersuchung vom 14. September.2015 hin, bei der T&E 23 Messungen zu Realemissionen von Euro 6 Diesel-Pkw ausgewertet hat. Fast alle Fahrzeuge überschreiten dabei die Grenzwerte für die gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx) um das bis zu 22-fache. Zur aktuellen Untersuchung von T&E


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