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Brasilien will Erneuerbare Energien ausbauen

Die brasilianische Regierung will voraussichtlich bis Ende 2018 eine Erneuerbare Kraftwerksleistung von bis zu 15 Gigawatt im Land installieren lassen. Brasilien hat kein EEG, die geplanten Projekte werden an die stärksten Anbieter ausgeschrieben.

28.08.2015 – Mit dem Aufbau der Reservekapazitäten aus Photovoltaik und Windenergie will Brasiliens Regierung zukünftig die natürlichen Schwankungen der Wasserkraft ausgleichen. Denn auch das südamerikanische Land hat große Probleme mit anhaltender Dürre und will daher zunehmend in die Entwicklung alternativer Energiequellen investieren. Dazu finden in Brasilien in diesem Jahr zwei Auktionen zu Stromreservekapazitäten für Erneuerbare-Energien-Projekte statt, berichtet die Exportinitiative Erneuerbare Energien. Die erfolgreichen Bieter erhalten Stromabnahmeverträge durch die zuständige Netzagentur (ANEEL) über einen Zeitraum von 20 Jahren.

Beim Ausbau der Erneuerbaren hat Brasilien bei der Solarenergie den Zubau von bis zu 3 Gigawatt Photovoltaik bis 2019 ausgegeben. Das ist für das riesige Land nicht gerade viel – im Vergleich: In Deutschland gingen allein im Jahr 2013 rund 3,3 Gigawatt Solarstrom ans Netz. Das staatliche brasilianische Stromversorgungs-Unternehmen EPE, das die Energie-Auktionen in Brasilien durchführt, berichtete am Dienstag, dass 241 Unternehmen mit Projekten mit einer Gesamtleistung von rund 11 Gigawatt für die heute stattfindende Auktion zugelassen worden seien. Die meisten Vorhaben dabei seien im Bundesstaat Bahia angesiedelt, wo rund 4 Gigawatt an das nationale Stromnetz SIN angeschlossen werden sollen. Der Bundesstaat im südlichen Teil der Region Nordosten ist flächenmäßig etwas größer als Frankreich.

Auch deutsche Unternehmen schielen nach Brasilien, es gibt bereits Kooperationen im Bereich der Windenergie. Merkel äußerte bei ihrem Besuch in der letzten Woche denn auch den Wunsch, dass deutsche Unternehmen die Möglichkeit erhalten, sich noch stärker in Brasilien zu engagieren. Die bürokratischen und Import-Schranken seien hier noch recht hoch. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff versprach daraufhin deutsche Unternehmen einzuladen, sich häufiger an Ausschreibungen zu beteiligen. Brasilien will mit seinen Bemühungen nicht zuletzt auch vor der Klimakonferenz in Paris ein Signal für mehr Klimaschutz senden und hatte auch angekündigt, die Abholzung des Regenwaldes zu beenden. na


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Kommentare

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Wolfgang Bartels 28.08.2015, 17:06:52

+187 Gut Antworten

Die besten Kraftwerke nutzen nichts wenn von der Regierung das rotte Stromnetz nicht ausgebaut wird. Enorme Gewinne wurden nicht reinvestiert in bestehende ´´Infrastruktur´´ Taegliche Stromausfaelle sind normal. Falls ein Privathaushalt Solarenergie installieren moechte gibt es keinerlei Hilfe. Kosten sind horrend durch horrende Besteuerung und zahlen sich nie aus. Strom ist bis jetzt staatliches Monopol und wird erbarmungslos ausgenutzt.

Redaktion energiezukunft 29.08.2015, 10:16:47

+195 Gut Antworten

Herr Bartels, danke für die erhelllenden Infos, wenn Sie noch mehr Details zum Brasilianischen Energiemarkt aus erster Hand haben fänden wir das spannend wenn Sie noch ausführlicher berichten.


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