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G20-GipfelFührende Industriestaaten wollen Erneuerbare Energien ausbauen

Solaranlage in Neuseeland
G20-Staaten einigen sich auf eine Verdreifachung der Erneuerbaren-Kapazitäten weltweit bis 2030 (Bild: Thomas Coker / Unsplash).

Beim G20-Gipfel in Indien beschlossen die Industriestaaten in Sachen Klimaschutz, Erneuerbare-Energien-Kapazitäten bis 2030 auf das Dreifache zu steigern. Eine Einigung auf einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien gab es nicht.

12.09.2023 – Der G20-Gipfel im indischen Neu-Delhi am vergangenen Wochenende ging mit gemischten Ergebnissen zu Ende. Erreicht wurde eine gemeinsame Resolution, in der unter anderem festgelegt wurde, dass die globalen Kapazitäten Erneuerbarer Energien bis 2030 um das Dreifache ausgebaut werden sollen. Das Ziel der Klimaneutralität bis Mitte des Jahrhunderts wurde bestätigt und die weltweite Klimafinanzierung diskutiert.

Ein klares Bekenntnis zum Ausstieg aus fossilen Energien oder gar einen Ausstiegsplan gibt es allerdings nicht. Lediglich ‚ineffiziente‘ Subventionen zugunsten der klimaschädlichen fossilen Energieträger Kohle, Öl und Gas sollen abgebaut werden. Einen positiven Beschluss mit vielen freien Variablen gab es zu CCS-Technologien.

Einigung über Fossil-Exit verhindert

NGOs wie die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch nahmen die Resultate mit gemischten Gefühlen auf. „Die G20 haben es zwar geschafft, mehr Dynamik für eine massive Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien im Vorfeld der Weltklimakonferenz zu erzeugen“, äußert sich Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.

Die Uneinigkeit über einen Fossil-Exit gehe aber vor allem auf Russland und Saudi-Arabien zurück. Der chinesische Staatchef war dem Treffen ferngeblieben, was die Kooperationsbereitschaft Chinas grundsätzlich in Frage stelle. Die NGO hofft nun auf einen klimafreundlicheren Beschluss beim anstehenden Klimagipfel in Dubai im Dezember.

Klimafinanzierung überdenken

Die NGO erkennt zudem an, dass Diskussionen über die Finanzierung von globalem Klimaschutz und -Klimaanpassung in die richtige Richtung gingen. Die bisher von Industrienationen zugesagten 100 Milliarden Dollar pro Jahr reichten bei weitem nicht aus, um die Folgen der Klimakrise im globalen Süden auszugleichen.

Die globale Klimalücke sei absurd groß, so Bals. Erstmals bekannten die Industriestaaten, dass die Klimafinanzierung neu – und deutlich breiter – aufgestellt werden müsse. „Für eine solche Steigerung der Investitionen bedarf es deutlich mehr Klimafinanzierung durch alle großen und relativ reichen Emittenten, neuer Finanzinstrumente wie Abgaben auf den internationalen Schiffs- und Flugverkehr sowie eines Umbaus der globalen Finanzinstitutionen wie Weltbank und Internationalem Währungsfonds“, erklärt Bals. 

Erneuerbare Energien für die Welt

Der Beschluss über die Verdreifachung von Erneuerbaren-Kapazitäten weltweit entspricht den Forderungen der NGO und wurde mit Freuden aufgenommen. „Auch wenn wir uns zudem ein ehrgeiziges und konkretes jährliches Ausbauziel gewünscht hätten“, schränkte Bals ein.

Kritischer sieht Germanwatch die Beschlüsse zu CO2-Abscheidung und –speicherung (CCS): „Wenn der Einsatz von CCS in Dubai nicht präzisiert wird, droht hier eine Verlängerung der Lizenz für Kohle, Öl und Gas. Dies würde die Klimaziele von Paris massiv torpedieren. CCS darf nur in industriellen Prozessen für Restemissionen zum Einsatz kommen, wenn eine Produktion ohne fossile Energien noch nicht möglich ist“, betont Bals. jb


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