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Stromsicherheit trotz Atomausstieg

Obwohl in Deutschland seit einigen Jahren immer mehr Kernkraftwerke abgeschaltet werden, hat die Versorgungssicherheit des Stromnetzes laut einer aktuellen Studie zugenommen.  (Foto: <a href="https://www.flickr.com/photos/superzelle/3309109240" target="_b
Obwohl in Deutschland seit einigen Jahren immer mehr Kernkraftwerke abgeschaltet werden, hat die Versorgungssicherheit des Stromnetzes laut einer aktuellen Studie zugenommen. (Foto: bilderheld, CC BY-SA 2.0)

Obwohl in Deutschland seit einigen Jahren immer mehr Kernkraftwerke abgeschaltet werden, hat die Versorgungssicherheit des Stromnetzes laut einer aktuellen Studie zugenommen. Damit kann die Hauptkritik am deutschen Atomausstieg nun entkräftet werden.

06.09.2016 – Mit einer Gesamtleistung von zehn Gigawatt wurden bereits neun Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz genommen, die restlichen acht werden in den kommenden Jahren folgen. Und trotzdem hat sich die Versorgungssicherheit im deutschen Stromnetz nicht verschlechtert. Im Gegenteil, sie hat sogar noch zugenommen, wie nun eine aktuelle Studie des Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace Energy zeigt. Damit kann fünf Jahre nach dem Beginn des deutschen Atomausstiegs gezeigt werden, dass die Erneuerbaren Energien die Leistung der abgeschalteten Reaktoren durchaus ersetzen können.

„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Behauptung der europäischen AKW-Lobby, die Atomkraft würde eine besonders stabile Stromversorgung gewährleisten, keine fundierte Grundlage hat“, erklärt Greenpeace Energy-Vorstand Sönke Tangermann. Im Jahr 2013 betrug die durchschnittliche Versorgungsunterbrechung in Deutschland lediglich zwölf Minuten, 2006 waren es trotz höherem Atomstromanteil noch 21 Minuten. Frankreich hat mit etwa 81 Prozent weltweit den höchsten Kernenergieanteil und verzeichnete 2013 eine durchschnittliche Versorgungsunterbrechung von 68 Minuten. Dadurch wird deutlich, dass auch hohe Atomenergieanteile keineswegs zu einer besseren Stromsicherheit beitragen.

Reserveleistung aus Kohlekraftwerken nimmt ab

Analysten von Energy Brainpool rechnen damit, dass bereits ab dem Jahr 2020 durch eine effiziente Steuerung von Biomasse-, Industrieanlagen und Haushalten die Spitzennachfrage nach Strom um rund 4,4 Gigawatt reduziert werden kann. Demnach würden auch die Kohlekraftwerke eine viel geringere Reserveleistung erbringen müssen. In der Studie werden für die Reduzierung fossiler Energien die Windgas- oder Power-to-Gas-Verfahren als Schlüsseltechnologien aufgeführt.

„Ein hoher Anteil an konventioneller Erzeugungsleistung ist kein Garant für ein hohes Niveau an Versorgungssicherheit“, fasst Thorsten Lenck von Energy Brainpool die Ergebnisse der Studie zusammen. Weitere Investitionen in den Bau von Kohle- oder Atomkraftwerken, wie sie überall auf der Welt noch vorgenommen werden, sind daher schon längst nicht mehr zeitgemäß. So befürchten Kritiker, dass das umstrittene AKW-Projekt Hinkley Point C im Südwesten Englands zu einem Milliardendesaster werden könnte. jk


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