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Ölbohrungen bedrohen einzigartiges Amazonas-Riff

Erstmals ist es einem Team von Greenpeace-Aktivisten und Wissenschaftlern gelungen, ein gigantisches und einzigartiges Korallenriff in der Amazonas-Mündung zu dokumentieren. (Foto: © Greenpeace)
Erstmals ist es einem Team von Greenpeace-Aktivisten und Wissenschaftlern gelungen, ein gigantisches und einzigartiges Korallenriff in der Amazonas-Mündung zu dokumentieren. (Foto: © Greenpeace)

Erstmals gelang es einem Team von Greenpeace-Aktivisten und Wissenschaftlern ein gigantisches Korallenriff in der Amazonas-Mündung zu dokumentieren. Das empfindliche Ökosystem ist jedoch bedroht, da in unmittelbarer Nähe Ölbohrungen geplant sind.

08.02.2017 – Der Fund des Amazonas-Riffs vor der Küste Brasiliens gilt als eine wissenschaftliche Sensation. Schon vor Jahrzehnten registrierten Forscher unterschiedliche Auffälligkeiten an der Mündung des Amazonas, wo sich das Süßwasser des Flusses mit dem Salzwasser aus dem Atlantik mischt. Da der Amazonas jedoch als einer der schlammigsten Flüsse der Erde gilt, trüben Sedimente die oberen Wasserschichten der Meeresmündung. Deshalb dringt auch nur wenig Licht bis zum Korallenriff durch – an vielen Stellen ist überhaupt gar keine Photosynthese möglich. Umso erstaunlicher sind nun die Fotos vom Riff, die eine erstaunliche Farbenpracht der Korallen in der Amazonas-Mündung belegen.

Eigentlich gelten Korallen als äußerst empfindliche Lebewesen, da sie auf ganz spezielle Bedingungen angewiesen sind. Schon kleinste Abweichungen können zum Ausbleichen und Absterben ganzer Riffe führen. So sollten nicht nur Temperaturen zwischen 24,5 und 28,3 Grad Celsius herrschen, sondern auch ein Salzgehalt zwischen 3,45 und 3,64 Prozent. Außerdem muss das Wasser im besten Fall flach, klar und lichtdurchflutet sein.

Ökosystem durch Ölbohrungen bedroht

© Marizilda Cruppe / Greenpeace

Gerade weil all diese Bedingungen an der Mündung des Amazonas eigentlich nicht gegeben sind, gilt der Fund des Riffs als einzigartig. Umso wichtiger ist daher nun, diese wissenschaftliche Rarität vor menschlichen Eingriffen zu schützen. Nachdem im Sediment der Amazonasmündung Erdöl gefunden wurde, hat die brasilianische Regierung mehrere Gebiete an Erdölkonzerne wie BP und Total verkauft. Bereits in diesem Jahr sollen die ersten Probebohrungen durchgeführt werden.

Eine von Total geplante Bohrstelle liegt nur acht Kilometer vom Amazonas-Riff entfernt und könnte die einzigartigen Lebewesen vor der Küste Brasiliens bereits stark gefährden. Die Auswirkungen eines Ölunfalls wären noch verheerender. Zurzeit warten die Firmen allerdings noch auf die endgültige Genehmigung durch die brasilianische Regierung.

Mithilfe der Kampagne „Schützt das Amazonas-Riff!“ ruft Greenpeace nun dazu auf, gegen die Pläne der Erdölkonzerne aktiv zu werden. Schon jetzt belasten der Lärm der Arbeiten und der Aushub von Bohrlöchern das Ökosystem. Auf der Kampagnenseite von Greenpeace kann daher die Petition „Rette das Amazonas-Riff“ unterzeichnet werden. jk


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