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EU-StrommixFossile Stromerzeugung und Emissionen gesunken

Weizenfeld, Windkraftanlagen, Berge
Die Stromerzeugung der EU-Länder wird immer sauberer. Fossile Energieträger werden weniger, die Emissionen auch. (Foto: Raimond Klavins auf Unsplash)

Die Stromerzeugung der 27 EU-Staaten wird immer sauberer. 2023 ging die Erzeugung von Strom aus Kohle und Gas so stark zurück wie noch nie, damit auch die Emissionen. Gleichzeitig stieg der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix auf 44 Prozent.

12.02.2024 – Nicht nur Deutschland hatte einen Rekordanteil Erneuerbarer an der Stromerzeugung, auch im europäischen Maßstab gibt es beim Kohle- und Gasausstieg sowie beim Ausbau Erneuerbarer Energien neue Höchstwerte. Der britische Thinktank Ember hat Zahlen dazu veröffentlicht.

Für die EU-27-Länder ist demnach ein Rekordrückgang von 19 Prozent sowohl bei der fossilen Erzeugung als auch bei den CO2-Emissionen zu verzeichnen. Dieser Rückgang bedeutet auch, dass fossile Brennstoffe zur Stromerzeugung in der EU weniger als ein Drittel beigetragen haben. Gleichzeitig haben Erneuerbare Energien einen Rekordanteil von 44 Prozent erreicht. Erstmals liegt dieser Wert über der 40-Prozent-Marke. Die Stromwende ist in vollem Gange, die die Analysten schreiben.

2023 erstmals mehr Strom aus Windkraft als aus Gas

Wind- und Solarenergie waren die treibende Kraft des Erneuerbaren Wachstums, sie erzeugten 27 Prozent des Stroms in der EU und erzielten den bisher größten jährlichen Kapazitätszubau. Die Stromerzeugung aus Windkraft übertraf zum ersten Mal die Stromerzeugung aus Gas.

Somit kamen 2023 mehr als zwei Drittel des Stroms aus Kernenergie und Erneuerbaren. Die Wasserkraft und Kernenergie erholten sich von den Tiefstständen des Vorjahres. Der Rückgang der Kohleverstromung ist bereits seit Jahren Trend. 2024 steht eine weitere Welle von Kraftwerksschließungen an. Die Stromerzeugung aus Gas ist im vierten Jahr in Folge gesunken.

Ein Teil des gestiegenen Erneuerbaren- und gesunkenen fossilen Anteils geht auf eine gesunkene Stromnachfrage zurück. Sie sank 2023 im Vergleich zu 2022 um 3,4 Prozent und lag 6,4 Prozent unter dem Niveau von 2021, als die Energiekrise begann. Die Analysten halten es für unwahrscheinlich, dass sich diese Entwicklung fortsetzt, denn die zunehmende Elektrifizierung setzt einen gegenläufigen Trend in Gang. Mit dieser Entwicklung müssen die Erneuerbaren Schritt halten, um die erwartete Nachfrage zu bedienen.

Emissionen des Stromsektors um 19 Prozent gesunken

Die Emissionen des EU-Stromsektors sind im Jahr 2023 um einen Rekordwert von 19 Prozent gesunken, das entspricht einem Minus von 157 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten. Dieser Wert übertrifft den bisher höchsten jährlichen Rückgang von 13 Prozent im Jahr 2020, als die Covid19-Pandemie die Wirtschaft stark einschränkte.

Kohleverstromung um 26 Prozent gesunken

Der Rückgang von 19 Prozent bei der fossilen Erzeugung resultiert vor allem aus der um 26 Prozent gesunkenen Kohleverstromung. Kohlestrom machte im Jahr 2023 nur noch 12 Prozent des EU-Strommixes aus. Seit 2016 hat sich damit die Kohlverstromung halbiert. Der starke Rückgang führte nicht zu einem Anstieg der Gaspreise. Zudem sank die Gaserzeugung um 15 Prozent, der stärkste jährliche Rückgang seit mindestens 1990.  Strom aus Gas kam in der gesamten EU auf einen Anteil von 17 Prozent. pf


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